Die Weltmeisterschaft der M40
Ein Rückblick auf die Masters Weltmeisterschaf in Nottingham
07. September 2022
Eigentlich zeigt der Blick schön nach vorne zur Masters-Weltmeisterschaft der Altersklassen 45-55 in Kapstadt vom 01.10-10.10.2022. Doch wir wollen noch einmal die Weltmeisterschaft in Nottingham revue passieren lassen. Hierfür schauen wir noch einmal geminesam von Spiel zu Spiel der M40-Nationalmannschaft und durchleben so noch einmal ihre WM-Reise.
M40 startet souverän in die Weltmeisterschaft
Nottingham. „Elf Tore und drei Punkte – da gibt es nichts zu meckern“, waren sich Coach Peter Dohlich und Teammanager Gunther Deinl nach dem gelungenen Einstieg ihrer Mannschaft einig, die sich in der Mittagshitze gegen Sri Lanka souverän präsentierte.
Nach spannungsaufbauendem Warming-Up mit Physiotherapeut Nils Asselborn begannen die M40 mit Druck auf den Gegner, der sich im gesamten Spiel häufig in Einzelsituationen verstrickte und früh im Aufbauspiel vom laufstarken Mittelfeld mit René Stadtmüller, Philippe Renfer und Tobias Froning gestört wurde. Nach mehreren guten Kreisszenen und Torchancen trafen im Doppelschlag Mike Jablowski und Mittelstürmer Jens Hillmann, der mit sechs Treffern nicht nur hervorragendes Stellungsspiel, sondern auch seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bewies. Nichtsdestotrotz arbeitete sich das engagierte Sri Lanka einige Male in das deutsche Viertel und prüfte gar die viertelweise spielen Keeper Kenny Geiss und Andreas Hölzl.
Zur Halbzeit zeichnete sich die Überlegenheit weiter ab: In der Offensive finden Johannes Rillig und der ballsichere Benjamin Kruse zueinander, die Räume werden für das tief stehende Team aus Sri Lanka immer größer, als auch Thorsten Hillmann und Götz Müller sich wechselweise aus der Innenverteidigung lösen und für mehr Anspielsituationen für die sicher auftretenden Außenverteidiger David Lerch und Markus Pingel sorgen. Der noch angeschlagene Rami Eid-Sabbagh sorgte mit kurzen Einsätzen für Entlastung des Teams, dem Spieldauer von 4x 17,5 Minuten und die steigende Hitze zunehmend zusetzte.
M40: Ernüchterung gegen Irland
Im zweiten Spiel der WM trat Ernüchterung im Team der M40 ein: Trotz klarer Chancenüberlegenheit ging das Spiel an die Shamrocks, denen es gelungen war, früh mit einem Konter in Führung zu gehen und mit einer Strafecke kurz darauf auf 2:0 zu erhöhen. Viele Impulse aus dem Mittelfeld erhöhten den Druck auf das irische Tor, ein Anschlusstreffer lag in der Luft, doch es waren die Iren, die mit einem langen Ball in den Kreis kommen und das 3:0 schießen. Kurz vor der Halbzeit gelang Benjamin Kruse per Strafecke der Anschlusstreffer – war damit der Bann gebrochen? Ein Anrennen auf die irische Verteidigung beschreibt die gesamte zweite Spielhälfte treffend, doch „das Tor war irgendwie vernagelt“, wie Coach Peter Dohlich nach dem Spiel feststellen musste. Mit der Niederlage schwinden die Chancen auf den Tabellensieg und damit auch die Finalteilnahme für das deutsche Team.
Remis gegen Südafrika – M40 mit Schwächen im Abschluss
„Wir finden von Spiel zu Spiel besser zueinander“, äußert sich Coach Peter Dohlich nach dem Spiel gegen Südafrika. „Das ist positiv“, fügt er an und unterstreicht dann deutlich die vielen ungenutzten Torchancen, die zu einem klaren Sieg gereicht hätten. Zahlreiche Male war das deutsche Team vor dem Tor der Springböcke, doch fehlte das erforderliche Quäntchen Glück, um mit drei Punkten im Turnier zu bleiben. „Auch wenn es rechnerisch möglich ist: England ist nun nicht mehr zu erreichen.“, konstatiert Teammanager Gunther Deinl, der auf den zweiten Platz der Vorrunde hofft. Hierfür muss ein Sieg gegen England her, das bisher ungeschlagen an Platz Eins steht.
Englands Ecken – M40 verliert
Die Spannung lag in der Luft, denn beiden Teams war die Bedeutung des Spieles bewusst. Deutschland begann mit Druck, stellte früh Räume im Mittelfeld zu und ließ England nicht ins Spiel kommen. Zudem gelang es dem Mittelfeld, sich mit kurzen Pässen frei zu spielen und so Druck auf den Kreis zu machen. „Bis zum Kreis haben wir gut gespielt – wie in den bisherigen Spielen auch“, stellt Teamkapitän Philippe Renfer enttäuscht fest, denn während die M40 mehr Spielanteile und Kreisszenen hatte, bewies der englische Eckenschütze in der 26. und 61.Minute seine Qualitäten erfolgreich. 2:0 für England – damit keine Chance mehr auf einen Platz auf dem WM-Podest.
M40: Sieg über Wales
Nach der Niederlage gegen England war klar: Um den fünften Platz zu erreichen, war ein Sieg gegen Wales unbedingt erforderlich. Im durchaus robusten und körperbetonten Spiel wurde früh deutlich, dass das Team von Peter Dohlich dominierte. Der Führungstreffer lag nach wenigen Minuten in der Luft, doch setzte sich zunächst das Abschlussproblem der deutschen Equipe fort. Der agile Youngstar im Team, Philipp Weide, löste den Knoten und knipste sehenswert über Kopf zum 1:0 ein. Wales verlor an Spielbeteiligung, weitere Torchancen und -erfolge waren die Folge, so dass ein Halbzeitstand von 3:0 die klaren Verhältnisse widerspiegelte. Kurz nach der Halbzeit schiebt sich Thorsten Hillmann nach vorne und setzt zur harten Flanke an – die dankbar von Mike Jablowski per Stecher unter die Latte verarbeitet wurde. Zwei Ecken-Rebounds führen zu den Toren der Waliser. Der Endstand von 5:2 hätte durchaus höher ausfallen können.
Frankreich oder Deutschland
Peter Dohlichs Worte in des Hockeygottes Ohr: „Wir haben jetzt die Vorbereitung abgeschlossen und starten in die WM – zu spät für dieses Jahr, aber Spielsubstanz und -freude sieht man dem Team richtig an“, kommt dem Coach der M40 mit einem subtilen Lächeln über die Lippen. Das Spiel gegen die starken Franzosen bedeutete lediglich den Einzug ins Spiel um Platz 5, doch war mit einem Sieg auch ein kleines Stück Wiedergutmachung nach den Spielen gegen Irland, Südafrika und England zu leisten. Und so trat das deutsche Team an: Stabil am Ball, dynamisch mit Druck nach vorne und aktiv in den Zweikämpfen – wie Tobias Froning seinem Gegenspieler zu dessen Leidwesen unter Beweis stellte. Obwohl Deutschland das Spiel führt, steckt Frankreich mit gefährlichen Diagonalbällen keineswegs zurück. Nach dem Unentschieden zur Halbzeit findet die M40 immer besser und stabiler ins Spiel und sichert sich mit zwei weiteren Treffern im letzten Viertel den verdienten Sieg.
M40 schließen die WM mit dem 5.Platz ab
Malaysia hieß der Gegner im Spiel um Platz 5. Das Team hatte Spanien geschlagen, Argentinien ein Unentschieden abgerungen und war insbesondere durch sein schnelles Konterhockey in Pool B auf den 3.Platz gelangt. Entsprechend stellte Coach Peter Dohlich die M40 auf eine tief stehende malaysische Mannschaft ein, die im Kontern die freien Räume und den direkten Weg in den Kreis sucht. In den ersten Minuten zeichnete sich exakt das Bild ab: Malaysia steht tief, Deutschland rückt vorsichtig auf und braucht Geduld, um die Lücken zu finden. Thorsten Hillmanns Strafecke schlägt in der 9.Minute zur Führung ein, kurz darauf trifft Tobias Froning vom Kreisrand ansatz- und schnörkellos zum 2:0. Malaysia spielt sich mit Einzelaktionen vereinzelt ins deutsche Viertel, doch kann keinen Druck aufs Tor aufbauen. Zwei Ecken pariert Kenny Geiß souverän und lässt nichts anbrennen. Malaysia bleibt passiv – und wird vom deutschen Team mit schnellem Passspiel und Anspielen über die Grundlinie bedrängt: Noch eine Strafecke von Hillmann, dann Philipp Weide im Speed-Modus – mit 4:0 geht es in die Halbzeit. Nach einem schönen Treffer von Rami Eid-Sabbagh gelingt den Malayen mit einem Konter der Anschlusstreffer, doch dann erhöht das deutsche Team Zug um Zug auf 10:1, bevor der vor Allem defensiv stark spielende Christian Kurtz per Strafecke zum 11:1-Endstand einschießt.