Deutsche Teams verpassen Medaillen knapp
Nottingham schließt die Masters-WM Pforten - England dominiert Turnier
22. August 2022
Die Weltmeisterschaft der Altersklassen W/M35 und W/M40 ist gestern für die vier deutschen Teams zu Ende gegangen. Sie konnten zwar nicht ganz ihre eigenen Erwartungen erfüllen, doch waren die deutschen Teams teilweise auch von verschiedenen Herausforderungen bzw. etwas Pech gebeutelt. Am Ende sprang ein 4. Platz als bestes Ergebnis heraus. Trotzdem hatten alle Spieler*innen in einer vollgepackten Hockeywoche viel Spaß. Die überragende Nation dieser Weltmeisterschaft war Gastgeber England. In allen vier Altersklassen setze sich die Englische Auswahl durch und zeigte den anderen Teams beeindruckend, dass sie das Maß der Dinge im Masters-Hockey sind.
MALANAS verpassen Medaille knapp
In ihrem letzten Gruppenspiel musste die W40 gegen Ghana ran. Mit einem 5:1 Erfolg sicherten sie Platz 2 in ihrer Vorrundengruppe hinter dem späterem Turniersieger England ab. Die MALANAS hatten nun noch die Chance auf Bronze.
Im Spiel um Platz 3 ging es nun gegen Tschechien, die in der sehr ausgeglichenen Vorrundengruppe A starker 2. wurden. Hoch motiviert mit einer Medaille fest im Blick ging die W40 ins Spiel. Nach einem torlosen ersten Viertel gingen die Tschechinnen zu Beginn des 2. Viertels durch eine Ecke in Führung. Doch konnte die deutsche Auswahl wenige Minuten später wieder ausgleichen. Mit einem 1:1 zu ging es in die Halbzeitpause.
Leider konnten die Tschechinnen mit einer erneuten Ecke kurz nach der Pause aber wieder in Führung gingen. Und tatsächlich gelang den Tschechien 10 Minuten vor Schluss sogar noch ein drittes Eckentor, was den Endstand darstellte. Die Eckentore durch drei verschiedene Spielerinnen zogen den MALANAS den Zahn, mussten diese anerkennen.
Mit Platz 4. bei einer Weltmeisterschaft können die W40 trotzdem zufrieden sein. Bei den nächsten Turnieren werden sie sicherlich wieder versuchen anzugreifen, um dann eine Medaille zu gewinnen.
Spieler kämpfen sich durch schwieriges Spiel
Wie bericht, scheiterte die M35 nur hauchdünn am Halbfinale. Eine um ein Tor schlechtere Tordifferenz machte den Unterschied im Vergleich zum direkten Konkurrenten Irland. So ging es für die Mannschaft im weiteren Verlauf des Turniers leider nicht mehr um Medaillen.
Im ersten Entscheidungsspiel gegen den Vierten der anderen Gruppe trat die M35 gegen Ghana, den Vertreter aus Afrika an. Von Beginn des Spiels an, gelang es den Deutschen nicht, ein schnelles und kontrolliertes Spiel zu entwickeln. Es gab zwar ein optisches Übergewicht und auch deutlich mehr Kreiseintritte, aber wirkliche Gefahr oder gar frühe Treffer fielen nicht. Erst die vierte kurze Ecke konnte Martin Vollmerding zur verdienten Führung nutzen. Doch die Hoffnung, dass nun der Bann gebrochen sei und weitere Treffer folgen würden, verpuffte. Stattdessen schlichen sich im Defensiv-Verhalten Fehler ein, sodass Ghana sich durch ihre schnellen Stürmer auch gute Konterchancen erarbeiten konnte. Aber letztendlich war dann meistens schon vor dem deutschen Schusskreis der Angriff abgewehrt. Und nach vorne: Wenig rausgespielte Möglichkeiten, geschweige denn ein weiteres Tor. So blieb es beim 1:0 Sieg. Nun hießt es wieder an die guten Leistung der letzten Gruppenspiele anzuknüpfen und im Spiel um Platz 5 gegen Spanien nochmals alle Kräfte zu mobilisieren. Sollte dies gelingen, dann wäre dies ein versönlicher Abschluss und die M35 würde mit nur einer Niederlage das Turnier beenden.
M35 kann sich nicht für gute Turnierleistung belohnen
Fazit des letzten Spiels: Und dann kam der letzte spanische Spieler von der Strafbank!
Aber der Reihe nach. Die M35 hatte sich nach der Niederlage im Gruppenspiel gegen Argentinien vorgenommen, die letzten vier Spiel des Turniers zu gewinnen. Dreimal wurde dies umgesetzt und zum Abschluss kam es mit Spanien um das Spiel um Platz fünf und sechs. Deutschland begann sehr druckvoll und holte auch einige kurze Ecken heraus, aber nach 22 Minuten stand auf der Anzeigetafel ein 2:0 für Spanien. Dank Martin Vollmerding gelang zumindest kurz vor der Halbzeitpause noch das 1:2 per Ecke. Und als in der 41. Minute zunächst Daniel Koschyk-von Horlacher den Ausgleich erzielte, schien das Spiel vollkommen zu kippen. Das deutsche Team drückte und die Spanier verzettelten sich mit ständigem Reklamieren. Was in der 49. Minute zu zwei gelben Karten (5 bzw. 10 Minuten Strafen) führte. Diese Überzahl aber konnte nicht zum Führungstreffer genutzt werden. Stattdessen trafen die Spanier, kaum dass sie wieder mit 11 Spielern auf dem Platz agieren durften, erfolgreich zum 3:2 per Strafecke und eine Minute später per Feldtor zum 4:2. Der Ehrentreffer zum 3:4 aus deutscher Sicht durch Severin Schmidt war nur noch Ergebniskosmetik. Wenn man seine eigenen Chancen nicht verwerten kann, dann geht dieser Sieg für Spanien in Ordnung.
Platz 6 am Ende der WM ist weniger als erwartet. Alle Gegner der deutschen Mannschaft mit Ausnahme von Ghana waren auf ähnlichem Niveau wie die M35, deshalb gilt es in den nächsten Wochen die Lehren daraus zu ziehen, um beim nächsten Besuch auf der Insel (EM in England 2023) die ersehnte Medaille mit in den Koffer legen zu können.
Ein Ziel wird dann sicherlich unter anderem sein in der Vorrunde mehr Tore zu schießen, sodass man nicht wieder am Halbfinale durch eine schlechtere Tordifferenz scheitert. Bei einem Halbfinaleinzug hätten die Spieler sicherlich auch noch Extra-Kräfte mobilisieren können, die so jetzt in den Platzierungsspielen fehlten.
Wir gratulieren dem Spielern trotzdem zu ihrer couragierten Auftreten.
M40 liefert überragendes letzes Spiel ab
Nach einer etwas enttäuschenden Vorrunde, die die M40 nur auf Platz 3 in ihrer Gruppe abschloss, stand nun noch ein Spiel für die Mannschaft an. Gegen Gegner Malaysia ging es für die M40 um den 5. Platz. Die deutschen Herren gaben in ihrem letzen Spiel noch einmal richtig Gas und konnten mit 11:1 gewinnen. Hierbei konnten sich 8 verschiedene Spieler in die Torschützenliste eintragen, sodass die Freude groß war. Nach einem sehr guten letzten Spiel kehrt die M40 zurück nach Deutschland und startet heute schon die Mission: Gewinn einer Medaille bei der Europermeisterschaft 2023.
Kleiner Kader machte besseres Abschneiden unmöglich
Die W35 musste das gesamte Turnier mit einer besonderen Herausforderung spielen: Ihr Kader fasste nur 12 Spielerinnen, sodass ein kurzes Verschnaufen auf der Auswechselbank zumeist nicht möglich war. Zudem hatten die MALANAS in der Vorrunde insgesamt etwas Pech und musste zwei sehr knappe Niederlagen und ein Unentschieden hinnehmen. Auf Grund dieser Ergebnisse Ergebnisse wurden sie leider nur Vierte in ihrer Gruppe. Dies bedeutete, dass ihr letzes Spiel der Weltmeisterschaft gegen Argentinien sein würde. In diesem abschließenden Spiel ging es für die W35 noch um den 7. Platz. Alle Spielerinnen gaben noch mal alles doch mit leerem Akku mussten sie sich 0:1 geschlagen geben.
Sicherlich entspricht der am Ende erreichte 8. Platz nicht den Erwartungen der Spielerinnen, doch hatten sie auf und neben dem Platz viel Spaß. Neben den Spielen gegen Teams aus aller Welt waren sicherlich die gemeinsamen Mannschaftsabende und Aktivitäten wie Bowling Highlights der Weltmeisterschaft.
Die Spielerinnen, die vorher noch nie zusammen gespielt haben, hoffen nun beim nächsten Turnier, mit einem dann hoffentlich größeren Kader, ein besseres Ergebnis zu erreichen.
England wird 4-fach Weltmeister
Gastgeber England war bei dieser Weltmeisterschaft in einer Klasse für sich. Nachdem die vier Nationalmannschaften alle ihre Gruppenspiele gewonnen haben, zogen sie mit einer makellosen Bilanz verdient ins Finale ein. Im ersten Finale der Altersklasse M35 setze sich England mit 1:0 gegen Südafrika durch. Auch das zweite Finale, in der Altersklasse W40, gewann England. Gegen Argentinien hieß es dieses mal 2:0. So schaffte es die Mannschaft auch im gesamten Turnier kein einziges Gegentor sich einzufangen. Nun stand das Finale der W35 an. Doch auch hier war die englische Auswahl zu stark und gewann mit 2:1 gegen Irland. Im folgenden letzen Spiel der Weltmeisterschaft, das Finale der M40, hatte England nun die Chance das Turnier mit einer makellosen Bilanz zu beenden. Gegner Australien versuchte alles, um einen englischen Team die erste Niederlage zuzuführen. Und so stand es nach Ende der regulären Spielzeit 2:2. So ging es ins Penaltyschießen. Doch der überragende Torwart der Engländer, Paul Hatton, verhinderte auch in diesem Spiel eine Niederlage. England gewann das Penaltyschießen endgültig mit 3:1. Und so war die Freude über die vier Weltmeistertitel bei den Engländern natürlich riesig.
Ausblick:
Damit geht diese Masters Weltmeisterschaft zu Ende, die mal wieder allen Teilnehmern viel Freude bereitet hat. Doch Anfang Oktober steht bereits die nächste Weltmeisterschaft der Masters an. In Kapstadt wird in den Alstersklassen M45-55 und W45-65 ein neuer Weltmeister gesucht.