hero image

U19-EM: Mädels schlagen Russland nach Startschwierigkeiten deutlich

23. July 2021

Knoten platzt nach der Pause / Russische Torhüterin hält ihr Team lange im Spiel

23.07.2021 – Einen großen Schritt Richtung Turniersieg haben die deutschen U19-Damen bei den Europameisterschaften in Valencia (Spanien) gemacht. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten siegte das Team von Bundestrainer Sven Lindemann gegen Russland mit 6:0 (1:0). Vor allem in den ersten beiden Vierteln waren es die Fahrlässigkeit im Kreis und eine starke russische Torhüterin Elizaveta Zueva, die die deutsche Mannschaft zunächst etwas verunsicherten. Der Knoten platzte dann nach der Halbzeitpause. Die deutschen U19-Damen bleiben damit Tabellenführer vor den Niederlanden (6 Punkte), Spanien (4), Belgien (3) und Russland (1). Abschließende Gegnerinnen sind am Samstag (Anpfiff 9 Uhr) die Belgierinnen, gegen die theoretisch ein Unentschieden zum Gewinn der Europameisterschaft reicht. (© Fotos: WorldSportPics.com/Arnau Martõnez Benavent [2, 4], Willem Vernes [1, 3, 5])

Bundestrainer Sven Lindemann: „6:0 bei einem EM-Turnier zu gewinnen, egal, gegen welchen Gegner, ist schon mal richtig, richtig gut. Natürlich war es im Spiel so, dass wir nicht nur gegen die Russinnen gespielt haben, sondern auch gegen unsere eigenen Erwartungen, die sicherlich sehr hoch waren. Die Mannschaft hatte Russland vorher gesehen, wusste, dass das ein Spiel werden könnte, wo viele Tore fallen. Wir haben auch wie die Feuerwehr losgelegt, viele Torchancen zum Spielstart herausgespielt. Nachdem wir die nicht genutzt haben, waren wir dadurch vielleicht etwas frustriert und sind unseren Erwartungen hinterhergelaufen. Letztlich war es aber ein absolut sicherer und hochverdienter 6:0-Sieg mit vielen rausgespielten Chancen, mit viel Kreativität im Spielaufbau und viel Engagement in der Defensive, also überhaupt kein Grund, sich nicht darüber zu freuen. Im Gegenteil, Freude und Miteinander ist hier auf dem Turnier und in unserer Mannschaft sowieso ein ganz wichtiger Faktor. Es ist jetzt wichtig, das weiter zu zeigen und sich gut vorzubereiten auf das letzte Spiel gegen Belgien morgen; sich wie bisher weiter als Team und mit viel Spielfreude zu präsentieren und mit einem Sieg dann auch den EM-Titel zu holen.“

Die U19-Mädels zeigten von Beginn an, dass sie hier unbedingt als Siegerinnen vom Platz gehen wollten. Aus gutem Ballbesitz heraus und frühem Pressing erspielte sich die deutsche Vordermannschaft Chance um Chance. Vielfach waren es dann aber Kleinigkeiten oder falsche Entscheidungen, die nicht zum Torerfolg führten. So vergaben Sara Strauss, Lena Frerichs, Sophie Prumbaum und Jule Fischer in der Anfangsphase aussichtsreiche Möglichkeiten (1./2./8.). In der 10. Spielminute legte Frerichs einen Freischlag auf die linke Seite, Joana Boehringer brachte die Kugel direkt in den russischen Schusskreis, wo Prumbaum mit dem Rücken zum Tor die Kugel zur verdienten Führung ablenken konnte. Doch so richtig fanden die deutschen Mädels auch mit der Führung im Rücken nicht in die Partie: Fischer wurde im Eins-gegen-eins von der ansonsten starken russischen Torfrau Elizaveta Zueva gefoult, den fälligen Siebenmeter setzte Boehringer aber an den rechten Pfosten. Danach plätscherte das Spiel etwas dahin und Deutschland vergab weitere gute Möglichkeiten, die knappe Führung zu auszubauen. Zunächst verpasste Sophia Schwabe am rechten Pfosten einen Pass von Lena Frerichs knapp (20.). Dann setzte sich Felicia Wiedermann stark durch, verzog aus guter, mittiger Position vom Schusskreisrand aber knapp und Zueva parierte Schwabes Flachschlenzer bei der zweiten deutschen Strafecke mit dem Schläger.

Mit Blick auf die erste Hälfte war es fast schon bezeichnend, dass die deutschen U19-Mädels kurz nach Wiederanpfiff aufpassen mussten, , nicht gleich den Ausgleich zu kassieren. Doch Russlands einzige Ecke der Partie konnte die deutsche erste Welle ablaufen (31.). Als Lena Frerichs kurz darauf sehenswert mit der argentinischen Rückhand zum 2:0 traf (32.), schien der Widerstand der Russinnen gebrochen. Deutschland kam in der Folge zu deutlich mehr Übergewicht, Strauss und Frerichs hatten die nächsten Möglichkeiten, die deutsche Führung zu erhöhen. Das besorgte dann Lilly Stoffelsma mit der dritten Strafecke: Ihr halbhoher Schlenzer landete knapp neben dem rechten Pfosten im russischen Tornetz (37.). Dann hatte Strauss das 4:0 auf der Kelle, doch sie traf mit der hohen Rückhand direkt am linken Pfosten den Ball nicht richtig, der dann am langen Pfosten vorbeistrich (42.). Vier Minuten später war es dann aber erneut Plumbaum, bei der eine abgefälschte Flanke von Maja Weber landete und die keine Mühe hatte, das 4:0 zu erzielen (46.). Deutschland blieb ob der Vorentscheidung griffig, störte früh und so stahl Schwabe der russischen Verteidigerin früh die Kugel und über Frerichs landete der Ball bei Strauss, die den Ball am linken Pfosten nur noch einzuschieben brauchte (51.). Den Schlusspunkt in einer nunmehr einseitigen Partie setzte wieder Frerichs, die einen Rebound der starken russischen Torhüterin direkt nahm und zum 6:0-Endstand unterbrachte.

Tore:
0:1         Sophie Prumbaum (10.)
----

--------
0:2         Lena Frerichs (32.)
0:3         Lilly Stoffelsma (37.)
----
0:4         Sophie Prumbaum (46.)
0:5         Sara Strauss (51.)
0:6         Lena Frerichs (60.)

Strafecken:
RUS 1 (kein Tor) / GER 4 (1 Tor)

Siebenmeter:
RUS – / GER 1 (kein Tor)

Karten:
– / –

Schiedsrichter*innen:
Corentin Hardy (BEL) / Noelia Blanco (ESP)

Mehr zum Thema

Premium-Partner

Mit Unterstützung durch