Nachruf

Rüdiger Hänel – Das Gesicht unserer DHB Trainer*innenausbildung überraschend gestorben

17. May 2023

Rüdiger Hänels Art, Hockey-Trainer*innen auszubilden, war immer aus der täglichen Hockeytrainer*innen-Praxis gedacht. Viele alltägliche Kleinigkeiten wie trainingsorganisatorische Hinweise und -materialien, Spielfeldskizzen und Trainingsvorbereitungsblätter waren ihm ebenso wichtig wie die immer adressatenspezifische Ansprache der Auszubildenden.

Als langjähriger Bundesligaspieler schloss er seine Ausbildung zum Diplomsportlehrer an der Sporthochschule Köln ab und ergänzt danach auch noch seine Ausbildung mit dem Studium zum Diplomtrainer der Trainerakademie Köln.

Er begann seine eigene Trainertätigkeit 1985 beim Bonner THV als Spielertrainer. 1990 avancierte der BTHV-Coach zum Bundestrainer der deutschen U21-Juniorinnen und übernahm bereits ein Jahr später das Amt des Damen-Bundestrainers. 1992 holte er mit diesem Team bei den Olympischen Spielen in Barcelona die Silbermedaille.

Nach seinem Rücktritt als Bundestrainer 1996 folgten viele Stationen als Vereinstrainer (u.a. Uhlenhorst Mülheim, ETUF Essen und Blau-Weiß Köln). Von 2002 bis 2014 war er nochmals beim BTHV als Trainer aktiv. 2017 folgte auch noch eine Station bei Rot-Weiß Köln. Zuletzt war er u.a. beim TV Jahn Hiesfeld im Einsatz.

Schon kurz nach seinem Diplomtrainerabschluss stieg Rüdiger Hänel in die Strukturierung der DHB-Trainerausbildung als Mitglied der DHB Lehrkommission ein. Seine Idee der vereinsnahen modularen Trainerausbildung setzte er insbesondere im Westdeutschen Hockey-Verband um. Der DHB gab ihm die Möglichkeit, dieses System der Trainer*innenausbildung auch bundesweit zu praktizieren.

Ein weiteres Arbeitsfeld war die Vereinsberatung mit dem von ihm gegründetem Label hockey-fit. Viele Vereine, aber insbesondere viele Trainer*innen, haben von seiner Beratung profitiert.

Laute Kommandos waren weniger seine Sache. Sein Ding war es, seine Spieler*innen zum Mitdenken und zu cleveren Spielaktionen zu motivieren.

Für den DHB war ebenfalls sein Engagement in der internationalen Trainer*innenausbildung des Hockeyweltverbandes FIH ein wichtiger Baustein. Nach der Ernennung zum FIH Master Coach trug er durch die Leitung diverser Lehrgänge in vielen Ländern maßgeblich zum Erfolg dieser FIH Trainer*innenausbildung bei und war nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eine bekannte und enorm geschätzte Größe.

Mit Rüdiger Hänel verlieren wir nicht nur unfassbar viel Expertise, detailliertes Wissen und einen wahren Ausbildungs-Guru, sondern auch einen wunderbaren Menschen und loyalen Kollegen, zu dem man aufschauen konnte.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.

Der Deutsche Hockey-Bund e.V.

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