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Ein Bericht von Christian Wienhold

M65 beim Wim van Noordwijk Memorial Turnier in Barcelona

05. July 2022

Zu Ehren des verstorbenen zweiten Präsidenten des WGMA Wim van Noordwijk richtete der Real Polo Club de Barcelona ein Turnier für Damen und Herrenteams der Altersklassen 60 bis 75 aus.

Da das Turnier für „non-national Grand Masters Teams“ ausgeschrieben war nahmen wir als bunt gemischtes M65 Team unter dem Namen „German Eagles“ und mit extra für diesen Anlass designten Shirts teil. In den Spielen trafen wir dann allerdings auf die uns gut bekannten Nationalteams.

Insgesamt traten acht Damen- und 34 Herrenteams aus drei Kontinenten an. Den weitesten Weg hatten die Argentinischen BA Masters und die Australian Wanderers, aus Europa waren neben den Gastgebern und Alliance auch Belgien, England, Italien, Niederlande, Schottland und Wales mit vielen Mannschaften vertreten, Deutschland dagegen leider mit nur einem Team. Während auf dem Platz mit vollem Einsatz um die Punkte gerungen wurde war die Atmosphäre neben dem Feld dem Anlass entsprechend außerordentlich freundschaftlich, und die Turnierabendveranstaltung mit Dinner und Lifemusik sensationell locker und fröhlich.

Die 13 M65 Teams waren in zwei ungleich große Gruppen eingeteilt, der Spielplan sicherte jedoch jedem Team sechs Gruppenspiele, dazu zwei Platzierungsspiele. Dass unsere acht Spiele in der größeren Gruppe an nur sieben Tagen zu absolvieren waren hatte einen Grund: das halbe Team reiste zwar rechtzeitig, aber unfreiwillig ohne Gepäck und Equipment an: dieses blieb in den Wirren einer chaotischen Abfertigung in Düsseldorf komplett auf dem Flugfeld zurück und behielt auch im Verlauf der folgenden Turnierwoche überwiegend den Status „wird gesucht“. Glücklicherweise kamen die neuen Trikots im Kofferraum von Tom Hagens Mobil an, aber der Rest der Ausrüstung musste über das Wochenende aufgetrieben werden. Hosen und Stutzen waren noch am Sonntag schnell beschafft; Sticks wurden geteilt und ausgeliehen, wobei die Leihgaben eines fabrikneuen 37“ Schlägers aus Holländischen sowie einer kompletten TW-Ausrüstung aus Australischen Beständen besonders hervorzuheben sind: schon vor Turnierbeginn haben wir von der besonders freundschaftlichen Atmosphäre profitiert! Schwieriger war dann schon die Beschaffung von Kunstrasenschuhen und Schienbeinschonern, die verständlicherweise eher ungerne geteilt wurden: eine Odyssee durch zahlreiche Hockeyshops bis hin nach Terrassa sicherte dann zwar unsere Mindestausrüstung, allerdings erst nach dem angesetzten Beginn des ersten Spiels gegen die BA Masters.

Als überraschend guten Auftakt entschieden wir das erste Spiel gegen die gastgebenden „Sixtiberians White“ durch Tore von Wolf Haupt und unseren Torschützenkönig Torsten Grube (insgesamt fünf Treffer) 2:0 zu unseren Gunsten. Das Spiel gegen den späteren Turniersieger NHCA war wie erwartet sehr intensiv, aber durchaus ausgeglichen. Den frühen 0:1 Rückstand egalisierte nach einer Energieleistung des Teams Stephen Winall artistisch nach einer kurzen Ecke. 3 1/2 Stunden danach stand bereits das Nachholspiel gegen die Argentinischen BA Masters an; das Spiel gegen Holland steckte allen noch in den Beinen, trotzdem gewannen wir mit 1:0 durch einen glatten Eckentreffer durch Torsten Grube.
Für den nächsten Morgen stand dann das Match gegen das Englische LX Red Team an. Den 0:2 Rückstand konnten wir durch Tom Hagen zwar noch auf 1:2 verkürzen, letztlich fehlten aber Zeit und Kraft, obwohl auf beiden Seiten noch Torchancen erarbeitet wurden. Spiel Nummer fünf gegen die nicht ganz so starken Scotish Thistles gewannen wir glatt mit 3:0 (Torsten Grube/Ecke, Stephen Winnall und Peter Pankau). So richtig erschöpft sahen wir danach wohl nicht aus, denn Peter Moldenhauer, der Spielführer eines Alliance Teams, fragte bei uns um Unterstützung an, da das Team einige Ausfälle zu verzeichnen hatte und ohne Unterstützung nicht mehr spielfähig war; und so spielten Michael Seum, Freddy Diener und Stephen Winnall gleich noch ein weiteres Match, das Alliance auch dank ihrer Unterstützung klar für sich entscheiden konnten. Auch das letzte Gruppenspiel gegen die Französischen „Les Bleus“ konnten wir mit 3:1 dominieren, kamen aber nach dem überraschenden Ausgleich zum 1:1 kurzzeitig ins Schwimmen, bis ein schöner 7m von Klaus „Louis“ Schabel und ein erneuter Treffer von Peter Pankau den Endstand markierten (1:0 Harry Hölzer). Da die Teams NHCA und LX Red gegen alle anderen ohne Niederlagen blieben reichte es für uns trotz vier Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden nur für den Platz 3, wir spielten also in der Platzierungsrunde um die Plätze 5-8.

Dort trafen wir auf das Englische Team LX White. In einer Hitzeschlacht lagen wir zunächst 0:1 zurück bis wir durch 2 Eckentreffer von Torsten Grube mit 2:1 in Führung gehen konnten. Da wir kurz vor Schluss noch den Ausgleich hinnehmen mussten ging es ins 7m Schiessen. Hier erwies sich unser Keeper Volker „Ente“ Geisler als wahrer 7m Killer, was uns schließlich den hart erkämpften Sieg sicherte. Am letzte Tag ging es also um den Platz 5 gegen das Spanische A Team, den wir durch eine glatte und letztlich verdiente 0:2 Niederlage verpassten, was aber die Gastgeber, die auf das Finale gehofft hatten, nicht trösten konnte. Das M65-Finale gewann schliesslich NHCA gegen LX Red im 7m Schiessen, auch hier konnten sich die Torhüter entscheidend in Szene setzen

Wolfgang von Meer und unser Assist-König Bernd Füsser, der auch die Captainsbinde trug, hatten unsere Reise perfekt organisiert, herzlichen Dank für die viele Arbeit und Euer Engagement! Eigentlich war die Bilanz gar nicht schlecht für eine Mannschaft, die in dieser Konstellation noch nie zusammen gespielt hat: es gab 5 Siege, 2 Niederlagen und 1 Unentschieden gegen den späteren Turniersieger NHC65A, trotzdem reichte es insgesamt nur zum Platz 6 von 13 Teams. Dass alle Spiele ohne Ausfälle durchgestanden wurden lag im Besonderen an unserer nicht nur sehr guten, sondern auch stets fröhlichen Physio Iris König, die immer alle Angeschlagenen rechtzeitig wieder fit in die Schuhe stellte: das war wie immer großartig! Unser Hotel glänzte mit einem Pool und so wurde von Iris täglich Aquagymnastik für uns angesetzt; die anfänglich gedämpfte Begeisterung stieg mit jedem Durchgang, bis sich sogar Mitglieder anderer Teams und Hotelgäste anschlossen; diese Aktivitäten hatten mit Sicherheit einen sehr positiven Effekt auf unsre Erholung und Physis.

Hervorzuheben ist die gute Stimmung und ein toller Teamspirit, der uns durch die heissen Tage (und Abende) in Barcelona trug. Ein Turnier, das uns allen im Gedächtnis bleiben wird!

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