German Masters
4-Nationen-Turnier in Duisburg aus Sicht der M65
31. July 2024
3 Spiele, 2 Niederlagen und 1 Sieg. So liest sich die Bilanz der deutschen M65 Auswahl gegen die Teams aus Schottland, den Niederlanden und England.
Tendenziell also das, was man gegen gute Bekannte auf den europäischen Hockeyplätzen erwarten konnte. Jedoch, wer sich nur an den reinen Ergebnissen an diesem Wochenende orientierte, der war auf der falschen Spur. Ein 4 zu 0 gegen Schottland im Freitagsspiel klingt nach einer klaren Angelegenheit - war es aber nicht. Bevor Team GER mit dem Führungstor das Spiel auf seine Seite ziehen konnte, gab es eine ganze Reihe von schottischen Torchancen abzuwehren. Auch wenn die komplette Defensive hierbei einen sehr guten Job machte, bekam das Team in den ersten 20 Minuten ehrlicherweise keinen offensiven Fuß in dieses Spiel. Wären die Schotten nicht grandios an der mangelnden Chancenauswertung gescheitert, das Spiel wäre zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden gewesen. So blieb positiv zu vermerken, dass die deutsche 17 eine bemerkenswerte Resilienz zeigte und in Hälfte zwei, auch dank einer sehr deutlichen Leistungssteigerung den Deckel auf das Spiel bekam. So war lange nicht alles gut, wie es das nackte Ergebnis vermuten lies, ein Start in ein Turnier, mit einer Leistung, wie er in Kapstadt aufgrund des dortigen Modus besser nicht sein sollte.
Zweites Spiel, zweites Ergebnis, welches den wahren Spielverlauf nicht mal im Ansatz wieder gibt. 6 zu 1 für Team NED. Auch ohne deutsche Brille auf, ein Spiel, welches sich sehr lange auf Augenhöhe abspielte. Bis zum Stand von 1 zu 2 aus deutscher Sicht wurden eine ganze Hand voll hochkarätiger Torchancen äußerst knapp vergeben, die Bälle, die noch gegen SCO den Weg ins Tor fanden, strichen hier ein paar Zentimeter am Tor vorbei. Nach dem 3 zu 1 für die Niederlande und weiteren vergebenen Torchancen wurde das Spiel dann ziemlich kläglich hergegeben. Eine Konsequenz daraus, dass es auf der einen Seite nicht gelungen ist, das Spiel auf die eigene Seite zu ziehen und es den Niederländern zu leicht gemacht wurde, ihre Tore zu erzielen. Das war nix.
Im letzten Spiel kam es dann endlich zu einer deutlichen Leistungssteigerung. 1 zu 0 für England lautete am Ende das blanke Resultat, aus deutscher Sicht war es zumindest gefühlt ein Unentschieden. Was nicht daran lag, dass England sein Tor ungeahndet von den Schiedsrichtern mit der falschen Schlägerseite erzielte. Das ganze Team zeigte wieder die auf diesem Level erforderliche Resilienz gegen ein starkes Team ENG, konnte sich aber auch leistungsmäßig über die komplette Spielzeit auf eine viel besseres Niveau heben. So wurde die leichte englische Feldüberlegenheit 60 Minuten lang mit enormem Einsatz, bissig geführten Zweikämpfen und teilweise auch sehr ansehnlichem Hockeyspiel ausgeglichen. Nicht zu Unrecht sprachen viele vom besten Länderspiel dieser deutschen M65 seit langer Zeit.
Wenn es gelingt, diese Einstellung und Laufbereitschaft auf dem Platz in JEDEM Spiel der kommenden WM in Kapstadt zu zeigen, dann sind die Chancen, dort etwas reißen zu können, gar nicht so schlecht. Denn es geht nur so und nicht anders.
Es spielten Volker Geißler (TW), Lutz Sonntag (TW), Klaus Sasserath, Peter Körschgen, Sven Sievers, Peter Roth, Jürgen Lahr, Andreas Rehder, Uwe Menzel, Klaus Geldsetzer, Carsten Claussen, Michael Frege, Stefan Schmidt, Henning von Wolff, Hennes Jednat, Berthold Bonnani und Bernd Füsser