HONAMAS: Oranje revanchiert sich fürs Hinspiel
26. April 2019
DHB-Herren verlieren erstes Pro-League-Heimspiel 2:4 (2:2) gegen die Niederlande
26.04.2019 - Die deutschen Herren haben am Freitagabend in ihrem Heimspieldebüt in der FIH Pro League im Mönchengladbacher Sparkassenpark eine am Ende nicht unverdiente 2:4-Niederlage hinnehmen müssen. Das Match war vor 3.000 Zuschauern in der ersten Hälfte noch ausgeglichen, da die Deutschen mehr Spielanteile, die Gäste aber mehr Chancen hatten. Nach dem Wechsel war Oranje dann aber das gefährlichere Team, holte sich durch den zweiten Eckentreffer von Mink van der Weerden die Führung zurück. Die Gäste kamen mit dem Schlusspfiff per Konter sogar noch zum 2:4 und revanchierten sich damit für die 0:1-Heimniederlage vor sieben Wochen. Die HONAMAS haben am Sonntag um 14.30 Uhr an selber Stelle ihr zweites Heimspiel gegen Großbritannien. (Fotos: worldsportpics.com)
Bundestrainer Stefan Kermas: „Das ist ein unbefriedigendes Ergebnis, weil es sich höher anhört als es war. Wir haben gegen deren Pressing viel besser rausgespielt als beim 1:0-Sieg in Holland. Aber ab der gegnerischen Viertellinie fehlte bei uns heute etwas die Durchschlagskraft. Insofern muss man sagen, obwohl wir heute vieles richtig gut gemacht haben, war es kein unverdienter Sieg der Holländer, weil deren Offensivspiel im letzten Viertel heute besser war als unseres.“
Thies Prinz: „Wir haben das in der ersten Hälfte ganz gut gemacht, gut rausgespielt gegen deren Pressing, mit schönen Seitenwechseln, und sind ja auch zu großen Chancen gekommen. In der zweiten Hälfte haben wir uns damit schwerer getan, machen auch die Ecken leider nicht rein. Dennoch waren da viele gute Ansätze, die Mut machen für das Sonntagsspiel gegen die Briten!“
Lukas Windfeder: „Offensiv haben wir das in der ersten Hälfte gut gemacht, auch viel Ballbesitz in der holländischen Hälfte gehabt. Haben mit dynamischem Aufbau hinten rausgespielt – das hat sich alles ganz gut angefühlt. Da gehen wir eher unglücklich mit 2:2 in die Pause. Im dritten Viertel waren wir dann irgendwie nicht mehr so mutig, waren viel unter Druck. Ich fand aber, dass wir uns da im letzten Viertel nochmal gut rausgeholt und gegen den Rückstand angekämpft haben. Da fehlte nur im Kreis die nötige Durchschlagskraft.“
Die Niederländer begannen mit Druck, hatten schon nach zehn Sekunden eine gute Szene, bei der Tobias Walter Bjorn Kellerman auf der Grundlinie stoppen musste. Kellerman war es auch, der in der 4. Minute von links einen Volley über das Tor der Deutschen jagte. Die Gäste mit den zielgerichteteren Aktionen. So entstand auch die erste Ecke für Oranje, als Niklas Bosserhoff im eigenen Kreis einen Ball verlor. Und die konnte Walter nicht halten, weil der Schlenzer von Mink van der Werden noch von einem deutschen Schläger über seinen Kopf abgefälscht wurde. Es stand früh 0:1 (6.).
Doch das DHB-Team zeigte gute Moral, baute ruhig auf und kam verdient zum Ausgleich in der 9. Minute, als Niklas Wellen noch an Pirmin Blaak scheiterte, aber Malte Hellwig in seinem ersten Länderspiel den Nachschuss aus etwa acht Metern hoch in die Maschen schlug. Doch auf beiden Seiten wurde viel Speed gegeben und Chancen kreiert. Jelle Galema scheiterte aus kurzer Distanz am stark reagierenden Walter (12.). Es war ein völlig offener Schlagabtausch. Das Remis zur ersten Viertelpause ein gerechter Spielstand.
Es blieb ähnlich ausgeglichen im zweiten Viertel, wobei die Gäste zu Beginn etwas mehr Spielanteile hatten, die Deutschen sich mehr aufs Kontern verlegten. Dann hätte Kellerman das 1:2 machen müssen, war frei vor Walter aber kam nicht an ihm vorbei, Hertzberger setzte den Nachschuss knapp neben den rechten Pfosten (19.). Thies Prinz holte mit tollem Solo dann die erste deutsche Ecke (23.). Und die versenkte Lukas Windfeder unten rechts zur 2:1-Führung.
Kurz darauf eine Großchance nach gutem Linksangriff, wo Blaak aber gegen einen Volleyschuss von Constantin Staib auf dem Posten war. Auf der anderen Seite verteidigte Weinke einen von Walter gehaltenen Ball nicht konsequent genug, so dass Arjen Lodewijks die Kugel abgriff und im Nachschuss zum 2:2 (26.) ausgleichen konnte. Die DHB-Auswahl danach wieder im Vorwärtsgang, kam aber nicht so richtig vors Tor. Florian Fuchs konnte auf der Grundlinie gerade noch von Blaak gestoppt werden, so dass es beim durchaus verdienten 2:2 zur Pause blieb.
Wie in Halbzeit eins hatte Bjorn Kellerman auch in der zweiten Hälfte die erste gute Chance, bei der er aber nur das linke Außennetz traf. Als die Deutschen wegen Grüner Karte gegen Linnekogel in Unterzahl waren, agierten die HONAMAS clever mit viel Ballbesitz und kamen ohne Schaden davon. Kurz darauf aber auch Glück, als Mirco Pruijser in bester Position vor Walter mit der Rückhand über die Kugel schlug. Nach einem Foul gegen Hellwig blieb der Eckenpfiff fürs DHB-Team aus (38.).
Niklas Wellen zog aber mit einer tollen Einzelleistung in der 41. Minute die zweite deutsche Ecke, die rechts vorbeiging. Es wurde auf erneute Ecke entschieden, wogegen die Niederländer den Videobeweis nahmen und Recht bekamen. So ging es nur mit einer Langen Ecke weiter. Kurz darauf kamen die Gäste selbst zur zweiten Ecke der Partie (43.), die die deutsche Abwehr aber gemeinschaftlich stark abwehrte. Insgesamt hatten die Niederländer etwas mehr von diesem Viertel.
Die Deutschen dann wieder mit mehr Geduld im Aufbauspiel und dadurch hohem Ballbesitz. Thies Prinz hatte eine gute Chance nach Balleroberung, scheiterte aber mit der Rückhand an Pirmin Blaak (50.). Es gab in der 52. Minute die dritte Ecke für Holland nach einem Große-Stockfoul, zuvor hatten die Deutschen den Ball im Aufbau verloren, und die Ecke versenkte van der Weerden links halbhoch zum 2:3. Fünf Minuten vor Ende nahm Kermas Tobias Walter für einen elften Feldspieler vom Platz.
Nach einem Foul an Fuchs auf der Grundlinie gab der Schiedsrichter Ecke, Holland verlor daraufhin das Video-Anrufungsrecht, weil die Videoschiedsrichterin die Entscheidung bestätigte (57.). Es gab eine richtig gute Variante auf Rausgeber Mathias Müller, aber Blaak holte die Kugel mit einer Weltklasse-Parade von der Linie. Es entstand ein Powerplay, aber im Konter hätte Kellerman das 2:4 machen müssen, traf aber das leere Tor nicht. Als die Schiedsrichter ein klares Stockfoul an Fuchs am Kreis der Niederländer nicht gaben, sondern Kellerman erneut in den Konter liefen ließen, kam der aber doch noch zum 2:4 (60.).
Tore:
0:1 Mink van der Weerden (KE, 6.)
1:1 Malte Hellwig (9.)
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2:1 Lukas Windfeder (23.)
2:2 Arjen Lodewijks (26.)
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2:3 Mink van der Weerden (KE, 52.)
2:4 Bjorn Kellerman (60.)
Ecken:
GER 3 (1 Tor) / NED 3 (2 Tore)
Grüne Karten:
GER 1 (Linnekogel) / NED keine
Gelbe Karten:
GER 1 (Fuchs) / NED keine
Schiedsrichter
German Montes de Oca (ARG) / Eric Koh (MAS)
Videoschiedsrichterin:
Irene Presenqui (ARG)