EM: Die Gegner der HONAMAS
13. August 2019
Schottland, die Niederlande und dann Irland - eine schwere Gruppenphase fürs DHB-Team
13.08.2019 - Das deutsche Herrenteam startet am Samstag, 17. August, um 13.30 Uhr gegen Schottland in die Europameisterschaft. Die Schotten sind die große Unbekannte in der deutschen Gruppe, denn während die HONAMAS gegen Irland und die Niederlande sehr häufig gespielt haben in den letzten Jahren, datiert der letzte Vergleich mit den Schotten aus dem Jahr 2011. Dennoch kennt man sich, denn in der Bundesliga spielen bei Düsseldorf, dem HTHC und UHC mehrere Schotten, darunter Nationalkeeper Thommy Alexander sowie Michael Bremner. Der erfahrenste Schotte mit 179 Länderspielen ist Kenny Bain (Foto), der Lebensgefährte von Ex-DANAS-Kapitänin Julia Müller.
Schaut man auf den internationalen Vergleich, steht ein Verhältnis von 14:1-Siegen für den DHB zu Buche, wobei die eine Niederlage von den Olympischen Spielen 1908 herrührt, also 111 Jahre her ist. Dennoch warnt man beim deutschen Team zurecht vor den Schotten im Jahre 2019, denn das Team hat gerade erst mit Testspielsiegen unter anderem gegen Spanien unterstrichen, dass es alles andere als ein Underdog ist.
Im zweiten Vorrundenspiel am Sonntag, 18. August, kommt es um 20.30 Uhr im Abendspiel zum „ewigen Duell“ mit den Nachbarn aus den Niederlanden. Die Ergebnisse zwischen diesen beiden Teams lassen sich nie wirklich vorhersagen. In der Pro League gewannen die HONAMAS bei Oranje 1:0, verloren das Heimspiel später 2:4. Bei zwei Testspielen vor zwei Wochen gab es erst einen 3:2-Sieg, dann eine 2:3-Niederlage. Bei der EM in London 2015 verlor man das Finale gegen Holland 1:6, um ein Jahr später in Rio sich im „kleinen Finale“ durch einen Sieg im Shoot-out Bronze zu holen.
Bezüglich der Eingespieltheit sind die Niederländer, die es aufgrund der kurzen Strecken in der Heimat schaffen, häufig unter der Woche mit der Nationalmannschaft zu trainieren, sicherlich etwas weiter als die HONAMAS. Und die letzten Platzierungen als Europameister 2017 und Vize-Weltmeister 2018 sprechen auch eher für das Team von Bondscoach Max Caldas, aber das DHB-Team hat nicht zuletzt beim 4:1-Sieg in der WM-Vorrunde vor acht Monaten in Indien gezeigt, dass jedes Spiel zwischen diesen Teams erstmal über 60 Minuten gespielt werden muss.
Ähnlich wie die Schotten haben auch die Iren, gegen die das DHB-Team am Dienstag, 20. August, um 15.45 Uhr ihr letztes Vorrundenspiel absolvieren, etliche Legionäre in der deutschen Bundesliga. Allein beim Crefelder HTC spielten in der letzten Saison vier irische Nationalspieler – um nicht zu sagen, mit Paul Gleghorne, Matthew Bell und Michael Robson ein Herzstück des Nationalteams mit insgesamt fast 450 Länderspielen gemeinsamer Erfahrung. Der absolute Superstar der Kleeblätter aber ist der Keeper: David Harte ist mehrfacher Welt-Torhüter und der Grund dafür, dass man gegen die Iren nur ganz schwer Tore schießt.
Der blonde Hüne war ausschlaggebend beim Gewinn der EM-Bronzemedaille 2015 in London, als man den Gastgebern vor heimischer Kulisse Platz drei wegschnappte. Auch die HONAMAS taten sich zuletzt gegen Irland oft schwer. Bei der EM 2017 gab es in der Vorrunde ein 1:1, ein Jahr vorher bei Olympia ein knappes 3:2. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Begegnung am Dienstag so etwas wie ein „Finale“ um den Einzug in die Medaillenrunde ist, und dann geht es sicher wieder heiß zur Sache.