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DANAS drehen frühen Rückstand gegen Belgien in ein 2:1

12. July 2019

FIH Pro League, Damen, Heimspiel in Krefeld: Deutschland–Belgien 2:1 (0:1)

12.06.2019 – Die deutschen Hockeydamen haben nach dem 2:1 (0:1) gegen Belgien das Ticket für das Grand Final der vier besten Nationen in der FIH Pro League in Amstelveen (NED) so gut wie gelöst. Zwar lagen die DANAS früh zurück und rannten in der Folge gegen einen starken belgischen Defensivriegel an, konnten diesen aber lange nicht knacken. Erst in der Schlussphase hatten die deutschen Damen die richtige Lösung parat. Innerhalb von fünf Minuten drehten Nike Lorenz und Pia Maertens die Partie in ein mehr als verdientes 2:1 für die DANAS (Fotos: worldsportpics.com)

Mit acht Siegen, zwei Unentschieden (ohne Extrapunkt) und vier Niederlagen (26 Punkte) verteidigen die DANAS Rang vier der Pro-League-Tabelle vor Belgien, das nach 13 Spielen 18 Punkte auf dem Konto hat.

Bundestrainer Xavier Reckinger: „Wir tun uns gut, das Spiel am Ende wieder zu drehen. Das ist jetzt ein Teil unserer DNA. Aber das Gegentor am Anfang des Spiels ist einfach unnötig, das müssen wir auf jeden Fall besser verteidigen, sind da nicht richtig wach. Aber jetzt war es erst einmal wichtig, die drei Punkte zu holen. Weiter geht’s, jetzt kommt Australien im nächsten Spiel. Wir spielen ja zehn Spiele in weniger als einem Monat, das ist wie eine ganze Bundesliga-Runde – schon schön intensiv und das Team geht da auch richtig gut mit. Daher auch noch einmal ein Kompliment an die Mädels.“
Siegtorschützin Pia Maertens: „Der Auftakt mit dem frühen Gegentor, und dem dann wieder hinterherzurennen, war genau das, was wir nicht wollten. Das haben wir uns anders vorgestellt. Trotzdem haben wir es wieder geschafft, uns zurück zu kämpfen und mit coolen Kontern das Spiel sicherlich nicht unverdient noch gewonnen.“
DANAS-Verteidigerin Sonja Zimmermann: „Wieder so ein Spiel, wo wir in den ersten fünf Minuten das Gegentor bekommen und uns dann wieder geil zurückkämpfen. Wir haben in der ersten Halbzeit keine gute Performance an den Tag gelegt, weil wir gegen die Sonne spielen mussten. Dann war es schwierig, Rot von Schwarz zu unterscheiden. Aber in der zweiten Halbzeit ging es dann umso besser. Da habe wir uns im Endeffekt auch belohnt und den sehr wichtigen Sieg geholt, um uns für das Final Four der Pro League zu qualifizieren.“

Die Partie gegen die „Red Panthers“ begann für die DANAS gleich mit einem Schreckmoment. Die erste belgische Strafecke konnte Charlotte Stapenhorst zwar noch auf der Linie halten, den Rebound drückt Ambre Ballenghien aber zum 1:0 für die Gäste über die Linie (4.). Deutschland zeigte sich aber nur kurz schockiert und nahm in der Folge das Heft in die Hand. Vor allem Kira Horn sorgte im ersten Viertel immer wieder für Gefahr im belgischen Schusskreis: In der 5. Spielminute konnte Anne Schröder zwar einen Abpraller nach einem Horn-Torschuss im Schusskreis querlegen, aber Hannah Gablać bekam keine Kontrolle über den Ball. Die Belgierinnen standen mit der Führung im Rücken nun tief, Deutschland schien dem Ausgleich näher. So auch kurz vor Ende des Auftaktviertels, als Belgiens Torfrau Aisling D’Hooghe erst gegen Schröder hielt und dann den Rebound von Elisa Gräve irgendwie von der Linie kratze (13.).

Das zweite Viertel begann wie das erste: mit einer Strafecke für Belgien. Diesmal war Amelie Wortmann aber schnell draußen und konnte die Ecke ablaufen (18.). Deutschland bestimmte weiter die Partie, biss sich aber an den eng stehenden Belgierinnen immer wieder die Zähne aus. Im deutschen Schusskreis versuchte es die Torschützin Ballenghien mit einer argentinischen Rückhand, verfehlte das Tor aber deutlich. In der Folge war Julia Sonntag im deutschen Tor bei den nächsten zwei belgischen Ecken gefordert, hielt aber beide Male stark (alles 25.). Zwei Minuten vor dem Ende endlich der erste Eckenpfiff für Deutschland nach Foul an Schröder, aber Belgien zog den Videobeweis und bekam Recht: dem Eckenpfiff sollte ein deutsches Stockfoul vorangegangen sein. 30 Sekunden vor der Pause dann ein ähnliches Bild auf der Gegenseite: Maggie Giddens (USA) pfiff erneut Strafecke für Belgien, obwohl Viktoria Huse zuvor stark geklärt hatte. Diesmal nahmen aber die DANAS den Videobeweis und konnten die Strafecke zumindest in einen Freischlag für Belgien am Kreis umwandeln und das Videobeweisrecht behalten. Deutschland versuchte dann noch einmal, die Kugel in den belgischen Kreis zu bringen, der Pausenpfiff kam den deutschen Angriffsbemühungen aber zuvor.

In die zweite Hälfte startete Deutschland gleich mit Volldampf. Den ersten deutschen Angriff nach Wiederanpfiff brachte Gräve von rechts gefährlich in den Schusskreis, in der linken Hälfte ließ sich Horn aber zu viel Zeit beim Torschuss. Dann ein Schock in der deutschen Verteidigung: Nike Lorenz hatte die Kugel am Schusskreisrand auf die Hand bekommen und musste am Finger behandelt werden, stand nach drei Minuten aber wieder auf dem Platz. Belgien störte nun früher, das bot den Deutschen aber Räume. Folge: die erste Strafecke für Deutschland. Hanna Granitzki traf den Ball aber nicht richtig und verzog knapp (35.). Stapenhorst sah die erste grüne Karte, Deutschland überstand die Unterzahl aber schadlos. Kaum war die Hamburger Stürmerin wieder auf dem Platz, brannte es im belgischen Schusskreis: Erst prüfte Lena Micheel D’Hooghe, dann brachte Stapenhorst eine argentinische Rückhand hoch aufs Tor, die belgische Torhüterin klärte dem Schuss aber mit dem Handschuh zur langen Ecke (40.). Wieder im deutschen Viertel verpasste eine scharfe Flanke von Stephanie Vanden Borre quer vors Tor Freund und Feind (42.). Auch das zweite Grün für Franzisca Hauke (42.) überstanden die DANAS. Die Partie war nun wieder ausgeglichener ohne zwingende Chancen auf beiden Seiten.

Es dauerte bis in die Schlussphase des letzten Viertels, ehe die Partie noch einmal an Fahrt aufnahm: Nach Ballgewinn und starker Vorarbeit von Schröder im Mittelfeld landete die Kugel bei Lorenz, die mit der Rückhand vom Schusskreisrand abzog, Pia Maertens sorgte direkt vor dem belgischen Tor für zusätzliche Unruhe und ließ D’Hooghe so keinerlei Abwehrchance – 1:1, der Ausgleich für Deutschland (51.). Kurz darauf die Chance zur Führung nach Foul an Gablać, aber Belgien lief die zweite deutsche Ecke sicher ab (54.). Dann klärte D’Hooghe eine Hauke-Flanke (55.), um kurz darauf aber doch noch einmal hinter sich greifen zu müssen: Janne Müller-Wieland hatte in der Defensive die Kugel erobert, war nach vorne gezogen und setzte nach einer starken Doppelpassstafette Stapenhorst halblinks in Szene. Den abgewehrten Torschuss konnte wieder Maertens am langen Pfosten zum 2:1 abstauben (56.). 100 Sekunden vor dem Ende hätte Stapenhorst die Entscheidung auf dem Schläger, aber der lange Pass von Schröder in den Schusskreis versprang der UHC-Stürmerin und D’Hooghe war zur Stelle. Es blieb aber auch so die letzte Aktion in einer Partie, die am Ende mit den DANAS den verdienten Sieger sah. (ao)

Tore:
0:1    Ambre Ballenghien (KE, 4.)
-----
-
----------
-
-----
1:1    Nike Lorez (51.)
2:1    Pia Maertens (56.)

Strafecken:
GER 2 (kein Tor) / BEL 4 (1 Tor)

Grüne Karten:
GER 2 (Stapenhorst, Hauke) / BEL 0

Schiedsrichterinnen:
Maggie Giddens (USA) / Ayanna McClean (TTO)

Videoschiedsrichter:
Coen van Bunge (NED)

Der Kader in Krefeld:



Name, Vorname

Verein

Alter

Lsp.

Tore



TW

Kubalski, Nathalie

Düsseldorfer HC

25

20

0



TW

Sonntag, Julia

Rot-Weiss Köln

27

44

0



1.

Gablać, Hannah

Club an der Alster

24

76

13



2.

Granitzki, Hanna Carina

Club an der Alster

21

40

2



3.

Gräve, Elisa

Düsseldorfer HC

22

62

2



4.

Grote, Rebecca ***

Rot-Weiss Köln

26

17

5



5.

Hauke, Franzisca

Harvestehuder THC

29

165

15



6.

Horn, Kira Leonie

Club an der Alster

24

16

1



7.

Huse, Viktoria

Club an der Alster

23

40

7



8.

Lorenz, Nike

Mannheimer HC

22

98

23



9.

Maertens, Pia

Club Raffelberg

20

14

4



10.

Micheel, Lena

UHC Hamburg

21

32

7



11.

Müller-Wieland, Janne

UHC Hamburg

32

297

14



12.

Oruz, Selin

Düsseldorfer HC

22

84

1



13.

Pieper, Cécile

Mannheimer HC

24

104

6



14.

Schaunig, Maike ***

Uhlenhorst Mülheim

23

34

0



15.

Schröder, Anne

Club an der Alster

24

129

8



16.

Stapenhorst, Charlotte

UHC Hamburg

23

100

31



17.

Wortmann, Amelie

UHC Hamburg

22

38

2



18.

Zimmermann, Sonja

Mannheimer HC

19

12

1


*** Ohne Einsatz gegen Belgien

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