DANAS: Neunter Sieg vier Tage vorm Halbfinale
10. July 2019
FIH Pro League, letztes Hauptrundenspiel in Lancaster: USA - Deutschland 2:3 (1:1)
Bundestrainer Xavier Reckinger: „Das war schon eine etwas komische Reise für uns. Der Fokus lag nicht auf diesem Spiel, sondern schon auf dem Grand Final und vor allem auf der EM. Wir haben für das EM-Auftaktmatch gegen Weißrussland einiges ausprobiert. Das hat teils schon gut geklappt, teils noch nicht so. Die Amerikanerinnen haben viel Energie und Kraft in dieses Match gesteckt. Aber obwohl einige von unseren Mädels heute lange Einsatzzeiten hatten, nehmen wir die drei Punkte noch mit nach Hause. Die Vorfreude auf das Halbfinale am Donnerstag in Holland ist riesig. Wir haben sehr viel Energie und Aufwand in diese Pro-League-Saison gesteckt und nun gibt es dieses Grand-Final-Match als Belohnung dafür.“
Franzisca Hauke, die als „Player of the match“ ausgezeichnet wurde: „Es war ein hartes Spiel. Die USA sind athletisch eine extrem fitte Mannschaft, die uns alles abverlangt hat. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir – egal wie der Spielverlauf ist, auch wenn wir hinten liegen würden – alles geben. Und das hat gut geklappt. Wir freuen uns über die drei Punkte, die wir noch mitgenommen haben. Es hat vieles gut funktioniert, aber man hat sicher auch gut die Schwachstellen gesehen, an denen wir noch arbeiten wollen. Nun schauen wir mit ganz viel Vorfreude auf das Halbfinale des Grand Finals am Donnerstag in Amstelveen gegen die Niederlande. Die Holländerinnen sind der derzeit mit Recht die Nummer eins in der Welt, aber in solch einem Play-off-Spiel kann alles passieren, wenn wir die einfach und klar spielen.“
Kira Horn: „Wir sind leider nicht so gut ins Match gestartet und haben dann ja auch früh 0:1 zurückgelegen. Doch dann haben wir uns von Viertel zu Viertel gesteigert, haben zum Teil sehr schön bis in den Kreis kontaktet und gute Chancen herausgespielt. Vor allem über außen sind wir immer wieder gut in den Kreis gekommen.“
Ohne Nike Lorenz, die vor dem Grand Final Halbfinale am Donnerstag in Amsterdam gegen die Niederlande eine Pause bekam und ohne Charlotte Stapenhorst, die sich im letzten Match gegen Australien am Sonntag einen Riss des vorderen Kreuzbandes mit Beteiligung des Meniskus zugezogen hatte und nach ihrer OP am 20. Juni leider länger fehlen wird, trat das DHB-Team zum Auswärtsmatch in Lancaster an.
Die US-Amerikanerinnen begannen gut, holten sich früh die erste Ecke (1.), die Julia Sonntag aber gut zur Langen Ecke klärte. Die Spielerinnen der holländischen Trainerin Janneke Schopman machte weiter Druck, so dass es bis zur fünften Minute dauerte, ehe die DANAS selbst mal zu guten Angriffen kamen. Es wurde ein ziemliches Hin und Her zwischen den Kreisen, ohne gute Chancen auf beiden Seiten. Anne Schröder holte dann die erste deutsche Ecke heraus (13.), die nach leichten Unsauberkeiten über Bretthöhe als Schlag im Tor landete, so dass der Treffer nicht zählte.
So ging es mit einem 0:0 in die erste Viertelpause. Julia Sonntag musste nach einem Stoppfehler von Viktoria Huse dann erstmals ernsthaft eingreifen, als Danielle Grega frei vor ihr auftauchte (17.). Ein verlorener Zweikampf von Rebecca Grote am kurzen Pfosten führte dann zum 1:0, als sich ihre Gegenspielerin bis vor Sonntag durchsetzte und am langen Pfosten Grega einsetzte, die mühelos einblockte. Doch die Deutschen hatten eine gute Antwort, als Hannah Gablac zu Hannah Grantzki vor den Kreis passte und die Alsteranerin sich den Ball in den Kreis vorlupfte und dann mit einem unhaltbaren Vorhandschuss unter die Latte für das 1:1 (20.) sorgte.
Im Konter holte Gablac die zweite deutsche Ecke heraus (22.), doch Keeperin Kelsey Bing hielt Viktoria Huses Schlenzer sicher. Das DHB-Team nun deutlich besser im Spiel – lediglich oft zu leichte Ballverluste im Aufbau blieben ein Manko. Und genau aus solchem Ballverlust holte Danielle Grega die zweite US-Ecke gegen Grote heraus (28.), die als Variante auf Rausspielerin Erin Matson aber misslang. Janne Müller-Wieland verletzte sich beim nächsten Angriff und musste kurzfristig behandelt werden, konnte aber weiterspielen. Sonntag war bei einem Rückhandschuss Kathleen Sharkey gut zur Stelle (29.). Und auf der anderen Seite bekam Lena Micheel fünf Sekunden vor der Pause die dritte DHB-Ecke zugesprochen, die aber verstoppt wurde.
Das 1:1 zur Pause war insgesamt gerecht, wobei die Amerikanerinnen die etwas zielgerichteteren Aktionen in der Offensive zu bieten hatten. Janne Müller-Wieland hatte den ersten Torschuss des dritten Viertels im Konter aus der Drehung, verzog aber am kurzen Pfosten vorbei. Nach einem sehr schönen Konter über Kira Horn war es Franzisca Hauke, die erst per Rückhandschuss an Bing scheiterte, aber dann einem Vorhandschuss als Nachschuss auf Tor brachte, den Gablac und Notman noch leicht abfälschten, so dass die Kugel zum 1:2 (34.) ins Tor ging.
Das DHB-Team nun eindeutig am Drücker: Cecile Pieper prüfte Bing mit einem harten Rückhandschuss (35.). Danach gute Angriffe immer wieder über Rechtsaußen. Anne Schröder holte die vierte Ecke fürs DHB-Team heraus (39.), die Rebecca Grote mit einem harten flachen Schlenzer ins untere linke Eck zum 1:3 verwertete. Franzisca Hauke sah nach einem Zusammenprall Grün, musste zwei Minuten auf die Strafbank. Das US-Team versuchte sich eine Ecke per Videobeweis zu holen wegen nicht eingehaltenen Abstands (44.), bekam aber kein Recht und verlor das Anrufungsrecht.
Kurz darauf dann aber doch die dritte US-Ecke (45.), die als Schlenzer von Ashley Hoffmann gespielt unglücklich von Kira Horns Fuß hoch an Sonntag vorbei ins Tor abgelenkt wurde. Ein starker Freischlag von Schröder auf Micheel, die Nina Notman direkt vor Tor zum Stecher einsetzte, brachte die erste Großchance des letzten Viertels, die Bing aber stark vereitelte. Im nächsten Angriff bekam Micheel eine sehr harte Grüne Karte.
Die USA holten in Überzahl ihre vierte Ecke (49.), aus der eine fünfte und sechste resultierten, bei der Pieper wegen frühen Rauslaufens zur Mittellinie musste. Doch Granitzki lief diese Ecke brillant ab – leider vergab Notman vorn die erstklassige Konterchance. Doch die Unterzahl wurde gut überstanden. Und dann gingen die Deutschen wieder in die Offensive, hielten die Gastgeberinnen gut in deren Hälfte. Notman hatte den nächsten Torschuss, konnte Bing aber nicht überwinden.
Doch in der 56. Minute die nächste deutsche Ecke nach Foul an Horn. Die wurde von Zimmermann als Schlenzer gespielt, aber abgelaufen. Das DHB-Team nahm den Videobeweis, weil man dabei ein Fußspiel der Abwehrspielerin gesehen haben wollte, und bekam Recht. Diese Mal wurde ein Schuss von Nina Notman hoch neben das Gehäuse gefälscht. Gablac verpasste einen Flankenball von Selin Oruz kurz vor Bing. Es blieb beim 3:2 fürs DHB-Team.
Tore:
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1:0 Danielle Grega (19.)
1:1 Hannah Granitzki (20.)
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1:2 Franzisca Hauke (34.)
1:3 Rebecca Grote (KE, 39.)
2:3 Ashley Hoffmann (KE, 45.)
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Ecken:
USA 6 (1 Tor) / GER 6 (1 Tor)
Grüne Karten:
USA keine / GER 2 (Hauke, Micheel)
Schiedsrichterinnen:
Ayanna McClean (TTO) / Karen Bennett (NZL)
Videoschiedsrichter:
Celine Martin-Schmets (BEL)