Spielen und feiern im Geist der Olympioniken (aber mit noch mehr Spaß)Ausführlicher Bericht vom 1. Elternhockey-Festival des DHB | |
18.09.2009 - Sein 100-jähriges Jubiläum feiert der Deutsche Hockey-Bund 2009/2010 mit einer Serie von herausragenden Events. Eine besondere Geste an die Elternhockey-Szene ist es, dabei auch sportlich das 1. Elternhockey-Festival als offizielles DHB-Turnier einzuführen. Die Elternhockey-Szene ist in der Landschaft der deutschen Sportverbände immer noch ein besonderes Phänomen. Hier finden nicht nur „Spätberufene“ häufig auf Anregung ihrer Kinder zum Hockeysport, um dann auf kunterbunten Turnieren deutschlandweit die Hockeyschläger zu kreuzen. Aus dem Elternhockey kommen auch viele Hockeybegeisterte, die vom Jugendbetreuer bis zum Vorstandsmitglied in ihren Vereinen wirken. In der Vorbereitungsphase des Festivals war schnell klar - dieses besondere Turnier findet im Warsteiner HockeyPark in Mönchengladbach statt, der Heimat der deutschen Nationalmannschaften. Das DHB-Event-Organisationsteam um Wibke Weisel gestaltete mit viel Engagement, Lust und Liebe einen tollen Rahmen für diese Veranstaltung. Dazu gehörte ein exquisites Programm für die „Dritten Halbzeiten“ ebenso wie ein Beach-Hockey-Turnier und ein Kickerturnier für den mit ihren Eltern anreisenden Hockeynachwuchs.
"Zwischenspiele" von erfahrene Elternhockey-Organisationsteams Mit den Salinengeistern vom Kreuznacher HC und den Düsselschlenzern vom DSD Düsseldorf holten sich die DHB-Event-Macher zwei in Sachen Organisation erfahrene Elternhockeymannschaften ins Boot. Die Salinengeister spielten nicht nur selbst im Hockeyturnier mit – sie zeichneten wieder einmal verantwortlich für die auf Elternhockeyturnieren beliebten Zwischenspiele. Dabei ist es erstaunlich, mit welcher Kreativität die Salinengeister immer wieder Ideen haben, was man so alles mit einer Hockeykugel anstellen kann. Zu den Zwischenspielen gehörte natürlich auch der obligatorische Fragebogen rund um das Elternhockey-Festival. Die Fragen, die von Teilnehmern nicht aus dem Kopf beantwortet werden konnten, wurden erraten, gegoogelt was das Zeug hielt und manche zählten die Sitzplätze im Warsteiner HockeyPark exakt nach. Für den sportlichen Teil gingen die Düsselschlenzer mit zwei Mannschaften an den Start. Eine Mannschaft, bestehend vorwiegend aus der Düsselschlenzer „Ostkurve“ und dem „Fan-Club“, übernahm die sportliche Durchführung des Hockey-Turniers. Die zweite Düsselschlenzer- Mannschaft spielte im Turnier. In der Vorbereitung erwies es sich als schwierig, für die 36 gemeldeten Mannschaften einen Turniermodus zu finden. Der Düsselschlenzer Computer-Crack Stephan setzte den letztlich gefundenen Turniermodus computertechnisch um. Bis heute bleibt es sein Geheimnis, wie viele Stunden er investiert hat, um dem Computer nicht nur die Ansetzung der je sieben Spiele für jede Mannschaft zu entlocken, sondern dem Computer auch die Tabellenrechnerei zu überlassen.
36 Mannschaften aus ganz Deutschland im "1-Euro-Fieber" So vorbereitet war es der Mannschaft 1 der Düsselschlenzer routiniert möglich, das Turnier mit 36 Mannschaften und 146 Spielen an drei Tagen punkt genau über die Runden zu bringen. Zum ersten Turniertag reisten am Freitag den 11. September nachmittags die ersten 18 Mannschaften an und spielten ab 17.00 Uhr ihre jeweils ersten vier Spiele. Spätestens, als im Warsteiner HockeyPark das Flutlicht eingeschaltet wurde, bot sich ein besonders buntes Bild und es kam ein wenig WM-Feeling auf. Ab 22.00 Uhr startete die erste Dritte Halbzeit im Festzelt. Frau Höpker bat bis spät in die Nacht zum Gesang und die Elternhockeychöre ließen sich nicht lange bitten und stellen die Fischer-Chöre locker in den Schatten. Frau Höpker konnte in ihrer Live-Karaoke-Show aber auch wirklich jeden Song, der ElternhockeyspielerInnen an irgendetwas erinnerte – und seien es auch nur verflossene Jahre. Am Samstagmorgen ab 09.00 Uhr starteten die nächsten 18 Mannschaften in das Turnier. Sie spielten vormittags vier Spiele und hatten mit sieben Spielen an einem Tag mit einer Spielzeit von je 20 Minuten ein hartes Pensum zu leisten. Um 15.00 Uhr begrüßte DHB-Präsident Stephan Abel die jetzt vollzählig im Turnier spielenden 36 Mannschaften. Ca 450 Spielerinnen und Spieler wurden von den Pressefotografen auf der Tribüne zu einem tollen Turnierfoto animiert. Als absoluter Renner erwies sich der „DHB-Ein-Euro-Shop“. Neuwertige Kleidungstücke der alten Kollektion der Nationalmannschaften fanden reißenden Absatz. Das fünf Euro Fieber brach aus, als Kleidungstücke der aktuellen Kollektion auf den Markt kamen.
Feiern im olympischen Geist Auf den Spielfeldern war wie auf jedem Elternhockeyturnier engagiertes Hockey mit viel Spaß und Freude zu sehen. Zwischendurch musste jede Mannschaft noch das „Zwiespiel“ bei den Salinengeistern ableisten. Nachdem jede Mannschaft sieben Spiele gespielt hat, stand eine Tabelle mit den Ergebnissen aller Mannschaften fest. Für Sonntagmorgen waren für die ersten vier Mannschaften der Tabelle Halbfinalspiele geplant. Für alle anderen Mannschaften ein Platzierungsspiel. Auf den ersten vier Plätzen der Tabelle standen am Samstagabend dieselben Mannschaften, die sich dort schon am Freitagabend befunden hatten. Möglicherweise hat die Verteilung von vier und drei Spielen auf zwei Tage ihnen doch einen kleinen Vorteil gegenüber den Mannschaften gebracht, die sieben Spiele am Samstag spielen mussten. Um 20.30 Uhr ertönte der letzte Schusspfiff auf dem Hockeyfeld, aber das Licht ging noch lange nicht aus. Bei Olympischen Spielen haben deutsche Hockeymannschaften schön häufig gezeigt, wie man zum Beispiel eine TV-Sendung feiernd aufmischt. ElternhockeyspielerInnen scheinen dieses hockeytypische Gen auch in späteren Jahren noch entwickeln zu können. Bis nach 04.00 Uhr forderten die ElternhockeyspielerInnen den DJ durch unentwegtes Training auf der Tanzfläche, dann erst ging im Warsteiner HockeyPark das Flutlicht aus.
Schiedsrichter vom Besten Am Sonntagmorgen verbreiteten die Old Market Stompers mit ihrer Jazzmusik eine relaxte Stimmung, in der die Mannschaften zu ihren Platzierungsspielen antraten. Um 11.00 Uhr standen die beiden Halbfinalspiele an. Für diese Spiele und für das Finale hat der DHB es sich nicht nehmen lassen, Schiedsrichter vom Besten aufzubieten: Torsten Bartel, Hans Vehrenberg, Carsten J. Moeser und Michael von Ameln gaben den Teilnehmern der Halbfinalspiele das Gefühl, das nichts mit falschen Dingen zu gehen konnte. Die zuschauenden Mannschaften sahen vier engagiert fightende Hockeymannschaften, die fair um jeden Zentimeter Boden des Hockey Parks kämpften. Hockeytechnisch wechselte die eine oder andere nicht glückliche Aktion mit perfekten Imitationen der Hockeytechniken, die bei einer Champions Trophy zu bestaunen sind. Es machte Spaß den Spielen zuzuschauen – echte Werbung für das Elternhockey. Im ersten Halbfinale spielen Lokomotive Freitag (DHC Düsseldorf) und das Elternteam Köthen (Cöthener HC 02), im zweiten Halbfinale die Neanderhepper (THC Mettmann) in einem Evergreen gegen die Düsselschlenzer (DSD Düsseldorf). In diesem Spiel griff Michael von Ameln erstmalig beratend ein und die Zuschauer erlebten wahrscheinlich die erste Auszeit, die jemals von einer Elternhockeymannschaft genommen wurde. Beide Spiele standen nach Ablauf der regulären Spielzeit 1:1 und gingen in die Verlängerung. Das Elternteam Köthen hatte die glücklichere Hand am Hockeyschläger - schoss das 2:1 und brachte das Ergebnis über die Zeit. In der Verlängerung des anderen Halbfinals vergaben die Neanderhepper einen "Neunmeter" und die Düsselschlenzer nutzten unmittelbar danach eine kurze Konfusion im gegnerischen Strafraum zum 2:1 flink aus. Die Schiedsrichter entschieden hier auf Golden Goal. Das Spiel um den dritten Platz gewannen die Neanderhepper nach einem spannenden und freundschaftlichen Spiel gegen Lokomotive Freitag wiederum mit 2:1.
Das Finale vor den Fan-Blocks Im Finale zwischen den Düsselschlenzern und dem Elternteam Köthen zogen die Schiedsrichter alle Register. Zunächst wurden die Schläger vermessen und die Mannschaften vergattert. Zwei Elternhockeyspieler sahen erstmalig in ihrer Karriere eine Grüne Karte aus der Nähe. Am Anspielkreis gab Michael von Ameln während des Spiels amüsanten Praxisunterricht - der Eleve musste dafür keine Lehrgangsgebühr zahlen. Dazwischen dann das heiß umkämpfte Finale vor großer Kulisse. Jede Mannschaft hatte ihren Fan-Block, der richtig Stimmung machte. Wenige Chancen auf beiden Seiten aber intensiver Kampf um die Hockeykugel mit allen Kräften. Die Düsselschlenzer konnten durch einen schnellen Konter in Führung gehen. Danach drängte das Elternteam Köthen mit Mann und Frau auf den Ausgleich. In diese Drangperiode hinein setzten die Düsselschlenzer einen zweiten Konter zum 2:0. Das Elternteam Köthen konnte durch einen souverän geschossenen Neunmeter den Anschlusstreffer erzielen. Danach verteidigen die Düsselschlenzer mit Mann und Maus und brachten den Vorsprung über die Zeit. Damit endeten alle Finalspiele 2:1! Es folgt eine stimmungsvolle Siegerehrung! 100 Jahre DHB – auf der riesigen Videowand gaben die Fotos mit Turnierimpressionen den Elternhockeymannschaften und damit auch indirekt dem Verband ein Gesicht – viele Gesichter.
Elternhockey = alle gehen als gefühlte Sieger vom Platz Ein großer Dank geht an das DHB-Organisationsteam, die Salinengeister und die Düsselschlenzer für die Super-Organisation des 1. Elternhockey-Festivals. Benni von den Salinengeistern überreicht Lokomotive Freitag den ultimativen Trainingshockeyschläger als Anerkennung für die besten ZwischenspielerInnen. Ein Elternhockeyturnier ist besonders gelungen, wenn möglichst alle als gefühlte Sieger vom Platz gehen und Spaß und Freude am Hockeysport und der Gemeinsamkeit mit vielen Hockeyfreunden hatten. Allen Mannschaften und jedem Teilnehmer, jeder Teilnehmerin wurde vom DHB das offizielle ElHoF2009 Siegel als Anerkennung dafür verliehen, auf diesem Festival diese Voraussetzungen erfüllt zu haben. Dieter Strothmann, Elternhockeybeauftragter des DHB, war extra aus München angereist und übereichte den Mannschaftskapitänen die Zertifikate. Mit Gazelle Gladbach (Gladbacher HTC) stellte sich eine neue Elternhockeymannschaft auf diesem Turnier vor. Die eine oder andere technische Unfertigkeit wurde mit viel Lauffreude kompensiert. Die Mannschaft half der Schwestermannschaft aus ihrem Verein aus, als dieser die Spieler ausgingen. Und mit Herzlichkeit gratulierten sie ihren Gegnern nicht nur zum Sieg sondern sogar zu besonders schönen Toren. Eine herzerfrischende Elternhockeymannschaft die dafür den Fair-Play-Preis unter großem Beifall erhielt und diesen ausgelassen mit ihren Kindern auf dem Spielfeld feierten. Der Sieg des 1. Elternhockey Festivals wurde von den Düsselschlenzern bejubelt. Der Präsident des DHB, Stephan Abel, übereichte einen Originalsitz des Warsteiner HockeyParks als Wanderpreis und versprach allen Teilnehmern/innen für die Zukunft die Wiederholung des Festivals.
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