Neue deutsche Hochschulmeister
23. February 2018
Uni Duisburg-Essen (Damen) und WG Köln (Herren) sind neue Deutsche Hochschulmeister
Erstmals wurden in Krefeld beim CHTC die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Hockey ausgetragen. Sechs Damen- und sieben Herren-Teams von 12 Hochschulen ermittelten in sehr abwechslungsreichen Kleinfeldspielen in einer Vor- und einer Endrunde die diesjährigen Titelträger.
Bei den Damen konnte man im Finale sogar schon einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende Bundesligasaison bekommen, standen es sich dort nicht nur die Teams der Uni Duisburg-Essen und der WG (Uni) Mainz, sondern auch überwiegend Spielerinnen der aktuellen Aufsteiger in die 1. Bundesliga der Damen gegenüber, aus dem Norden vom HTC Uhlenhorst Mülheim und aus dem Süden vom Rüsselsheimer RK. Im Endspiel dieser beiden bestplatzierten Teams der Vorrunde konnten die Studentinnen vom HTCU an der Uni Duisburg-Essen um die U21-Nationalspielerin Maike Schaunig und vom Regionalligisten Crefelder HTC ihren Erfolg aus der Vorrunde (6:4) gegen die Mainzer Studentinnen aus Rüsselsheim, ergänzt durch zwei Frankenthalerinnen und einer Mainzerin, mit 5:3 bestätigen. Aufgrund ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit konnten die Siegerinnen besser ihre sich bietenden Torchancen verwerten. Nach Toren von Verena Würz (CTHC, 2) Charlotte Skiba (HTCU, 2) und Maike Schaunig (HTCU) führten sie bereits deutlich, bevor Mainz das Ergebnis mit drei Anschlusstreffern nur noch etwas verschönern konnte. Im Spielverlauf hatten sie einfach zu viele Torchancen, gerade auch nach Strafecken, vergeben.
Etwas überraschend hatten die Teams der WG (Uni) Göttingen und der Uni Wuppertal das kleine Finale um Platz 3 erreicht. Sie hatten in der Vorrunde nicht nur die unverdrossen kämpfenden Außenseiterinnen der WG (Uni) Karlsruhe, sondern überraschenderweise auch das nur aus Spielerinnen des TSV Mannheim, dem Absteiger aus der 1.Bundesliga der Damen, und des HC Heidelberg bestehende Team der WG (Uni) Heidelberg hinter sich gelassen.
Die Damen der Uni Göttingen zeigten, dass Hockey in Göttingen zwar nicht in der Zahl, aber sehr wohl in der Leistung mithalten kann. Auch wenn sie als Spielerinnen des örtlichen HC nur an der Kleinfeldrunde des Niedersächsischen Hockey Verbands teilnehmen können, gelang ihnen im Team der WG (Uni) Göttingen zusammen mit der Hannoveraner Bundesligaspielerin Hanna Cabano ein unerwarteter 3. Platz mit einem 3:0-Sieg über ihre Kommilitoninnen aus Wuppertal, die aber auch mit ihrem 4. Platz mehr als zufrieden waren. Hatten doch die Spielerinnen aus Essen und Leverkusen, um spielfähig zu werden, sogar eine Rollhockeyspielerin in ihr Team integrieren müssen. Weitere Platzierung: 5. WG Heidelberg, 6. WG Karlsruhe.
Drei Jansen-Tore entschieden das Herren-Finale
Die Spiele der Herren begannen gleich mit unerwarteten Ergebnissen. Während sich der Hallenmeister von 2013, die WG (Uni) Saarbrücken, gleich im ersten Spiel der Gruppe 1 der WG (Uni) Göttingen auch in der Höhe überraschend mit 2:6 geschlagen geben musste, konnten die Ausrichter und Mitfavoriten von der WG (DSHS/Uni) Köln gegen die WG (Uni) Dortmund mit einem 2:2 gerade noch einen richtigen Fehlstart verhindern. Nach zwischenzeitlichen hohen Siegen gegen ihre Gegner trafen sie dann im letzten Vorrundenspiel direkt aufeinander. Erst ein Tor in der Schlussminute zum 4:4 sicherte den Kölnern den knappen Gruppensieg und bescherte den Saarländern mit einem Tor Rückstand nur Platz 3 hinter Göttingen.
In der Gruppe 2 setzte sich die TU Berlin sehr souverän gegen die WG (Uni) Karlsruhe und die Uni Kassel durch. Der glatte Durchmarsch der Berliner Studenten, die alle für den Bundesligaabsteiger SC Charlottenburg spielen, wurde begünstigt durch die Absage der mitfavorisierten WG (Uni) Hamburg.
Im Halbfinale am Samstagmorgen setzte sich die TU Berlin leicht gegen die WG (Uni) Göttingen mit 3:0 durch, und im Parallelspiel fanden die Kölner gerade noch rechtzeitig vor dem Finale als Mannschaft zueinander. Im torreichsten Spiel des Turniers wurde das Team der WG (Uni) Karlsruhe mit 12:1 regelrecht auseinander genommen.
Diesen Schwung konnten sie mit in das Finale gegen die TU Berlin nehmen, insbesondere da sie durch die umfangreicher besetzte Bank keine konditionellen Probleme zu befürchten hatten. Die eingespielten Berliner konnten zwar über weite Phasen das Spiel bestimmen, aber mit 1:0 gingen die Kölner in Führung. Auch noch nach den Ausgleich der Berliner zum 2:2 durch einen von Philip Kröger verwandelten 7-Meter waren die Kölner weiterhin in der Lage, ihre Konter auszuspielen und zwangen Bastian Lübeck im Berliner Tor immer wieder zu Glanzparaden. Dennoch konnte kurz vor Spielende Phillip Jansen (Gladbacher HTC) mit seinem dritten Treffer im Endspiel den 3:2-Siegtreffer für Köln erzielen. Nachdem sein Eckenschlenzer vom Pfosten ins Feld zurücksprang, traf er im Nachschuss völlig frei ins Berliner Tor.
Weitere Platzierungen: 3. WG Göttingen, 4. WG Karlsruhe, 5. Uni Dortmund, 6. WG Saarbrücken, 7. Uni Kassel.
Gastgeber Crefelder HTC hatte sogar das Wetter im Griff
Nicht nur bei der Siegerehrung wurde von allen Seiten betont, dass es dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband gelungen war, in Krefeld mit der Gerd-Wellen-Sportanlage nicht nur einen zentralen und für die Durchführung dieser Meisterschaft hervorragend geeigneten Austragungsort, sondern darüber hinaus mit dem Crefelder HTC auch einen umsichtigen und hilfsbereiten Gastgeber zu finden, der zudem, bis auf einige Regengüsse in der Nacht und erst nach der Siegerehrung, auch das Wetter gut im Griff hatte.
Dr. Hans-Werner Schrader, DC-Hockey