Extrem positive Entwicklung im Bereich Trainerausbildung beim DHB
Neue A-Trainergeneration
30. August 2021
30.08.2021 - Seit Mittwoch gibt es im deutschen Hockey 29 neue A-TrainerInnen. Noch nie zuvor haben im Hockey so viele TeilnehmerInnen parallel den Lehrgang zur höchsten deutschen Trainerlizenz im Sport absolviert. Das ist auch Verdienst von Jana Bayer, die als fest angestellte Bildungsreferentin des Verbandes eine neue Kontinuität und Ansprache für InteressentInnen ins Ausbildungssystem gebracht hat. Sie hat die KandidatInnen teilweise schon durch die B-Trainerausbildung begleitet und als Ansprechpartnerin für eine weitergehende Ausbildung motiviert.
„Jana hat eine gezielte Personalentwicklung im Trainerbereich etabliert, von der wir in unterschiedlicher Form profitieren“, beschreibt Valentin Altenburg, der für den männlichen Nachwuchs verantwortliche DHB-Bundestrainer und Prüfer in der A-Trainerausbildung den Push in diesem Bereich. „Gleichzeitig haben wir einen viel besseren Überblick, welche Talente auf dem Trainermarkt jetzt vorhanden sind und welche Stärken diese haben.
Dass dieser ungewöhnlich große „Doppel-Lehrgang“ – bislang gab es im Zwei-Jahres-Rhythmus etwa 15 neue A-TrainerInnen – kein singulärer Peak ist, unterstreicht die Tatsache, dass es schon genug Interessenten für einen neuen Kurs im nächsten Jahr gibt. „Wir konnten dieses Mal schon nicht alle InteressentInnen annehmen“, so Bayer. Mit vier Frauen – davon drei in hauptberuflicher Tätigkeit – war der Anteil weiblicher Absolventinnen dieses Mal schon deutlich höher als in der Vergangenheit, soll aber in Zukunft weiter erhöht werden.
Dass nicht alle ihre A-Trainer-Lizenz ohne Auflage bekommen haben, sieht Altenburg als wichtiges Signal auch an die Entscheider in den Vereinen, die TrainerInnen anstellen: „Der A-Trainerschein als höchste Lizenz muss ein Gütesiegel sein, auf dass sich die Vereine verlassen können müssen. Die Lizenz darf nicht nur durch bloße Teilnahme am Lehrgang erhältlich sein. Das stärkt die Wertigkeit!“
Der nächste Schritt für die Trainer wäre dann das Diplom an die Trainerakademie des DOSB. „Dadurch, dass wir die Kandidaten jetzt gut kennen, können wir die ein, zwei Empfehlungen, die wir pro Jahr für die Aufnahme dort abgeben müssen, viel besser treffen“, so Altenburg.
Die Qualität der Ausbildung ist auch dadurch gestiegen, dass eine Mentoren-geprägte Feedbackkultur etabliert wurde. Hier hat sich Bertold Bisselik, seit zwei Jahren DHB-Olympiastützpunktleiter in Mannheim, stark eingebracht, der seine starke Ausbildungserfahrung aus anderen Sportarten mit in die Waagschale werfen konnte. „Hier geht es um Themen wie lebenslanges Lernen. Wir haben KandidatInnen in andere Vereine oder sogar Sportarten zum Training geschickt, wo sie sowohl selbst Feedback geben als auch für sich einholen sollten.“
Julian Tarres, Trainer von Eintracht Braunschweig und Trainerausbilder des Niedersächsischen Hockey-Verbandes, war als Teilnehmer dabei und äußert sich begeistert: „Ich habe eine sehr detaillierte Sicht darauf bekommen, wie die besten Trainer in Deutschland arbeiten und wo sie den Fokus setzen. Als Profitrainer sucht man ständig nach Optimierungsmöglichkeiten, um wieder ein, zwei Prozent besser zu werden und dabei die Mannschaft im Auge zu behalten. Dafür war die Ausbildung ideal, weil die Dozenten immer alles mit Beispielen aus dem realen Trainerleben belegt haben und es einfach war, das Gelernte in seinen eigenen Alltag zu transferieren. Das kontinuierliche Feedback und die Möglichkeit des ständigen Austauschs mit den Referenten waren extrem hilfreich und absolut nicht selbstverständlich!“
Auch die Prüfer haben für ihren Job Feedback bekommen. „Das ist super, weil auch wir natürlich ein großes Interesse haben uns weiterzuentwickeln“, sagt Valentin Altenburg, der auch aus anderem Grund sehr froh ist über die intensive Zusammenarbeit in der Ausbildung: „Der Aufwand hat sich für uns sicherlich deutlich erhöht, aber wir können dadurch von sportfachlicher Seite die neuen TrainerInnen kontinuierlicher begleiten, weil wir einen direkten Bezug haben und es auf beiden Seiten keine Hemmschwellen für eine Ansprache gibt.“