Was tun, wenn...

Was tun wenn Marie ab jetzt Max heißt?

Ein*e Spieler*in kommt auf dich zu und erzählt dir, dass er*sie nicht das Geschlecht hat, was du bis jetzt dachtest, er*sie ist also trans*.

Da diese Situation neu und überfordernd sein kann, haben wir hier einen kleinen Überblick mit ein paar Tipps, wie du dich jetzt verhalten solltest und wie du den*die Spieler*in am besten unterstützen kannst:

Was zu tun ist und was nicht:

1. Respekt und Akzeptanz

Es ist ein ziemlicher großer Schritt -vor allem für Kinder und Jugendliche- sich zu outen und damit einen sehr intimen, aber auch sehr essentiellen Teil ihrer selbst der Welt mitzuteilen. Das Wichtigste ist jetzt erstmal die Informationen, die du gerade erhalten hast, zu respektieren und zu akzeptieren!

2. Zuhören

Deshalb ist das Wichtigste, erstmal zuzuhören. Lass die Person ausreden und alles erzählen, was sie erzählen möchte. Biete ein offenes Ohr und versuche die Lage zu verstehen.

3. Nachfragen

Vielleicht hast du jetzt viele Fragen, die du unbedingt stellen möchtest. Beachte hierbei bitte ganz genau: würdest du die Frage auch anderen Spieler*innen stellen oder wie würdest du dich fühlen, wenn jemand dir diese Fragen stellen würde?

Gerade trans* Personen werden oft extrem intime Fragen z.B. bzgl. ihrer Genitalien gefragt, was in keiner Weise angebracht ist und die Person in eine sehr unangenehme Situation bringt!

Davon abgesehen, lassen sich viele Fragen auch mit einer schnellen Google-Suche lösen und am Ende gibt es auch diese Info Seite „QUEER“ auf Hockey.de und Ansprechpartner*innen, die gerne weiterhelfen.

Welche Fragen du aber gerne stellen darfst sind z.B.:

  • Mit welchem Namen und welchen Pronomen möchtest du jetzt angesprochen werden?
  • Möchtest du weiterhin in dieser Mädchen-/Jungen-Mannschaft spielen?

Diese Fragen zeigen, dass du die Person als diejenige akzeptierst, die er*sie wirklich ist. Sag ihr am besten auch, dass sie noch keine Antworten auf diese Fragen haben muss, du aber jederzeit dafür zur Verfügung stehst.

Und das aller Wichtigste: handle entsprechend der Antworten!

Wenn das Kind, das du bis jetzt als Marie kanntest, zu dir kommt und sagt ich heiße Max, dann nenn ihn ab jetzt Max und spreche von ihm/er!

Es ist am Anfang wahrscheinlich noch ungewohnt und es kann auch sein, dass du es am Anfang nicht immer richtig machst und das ist okay. Wenn du dich mal versprichst, korrigiere dich und korrigiere auch andere, wenn sie den falschen Namen oder das falsche Pronomen benutzen, vorausgesetzt die Trans Person möchte das! Du siehst schon, mit der Person über ihre Wünsche und Vorstellungen zu reden, ist sehr wichtig in diesem Prozess.

4. Umkleiden, Toiletten, etc.

Wenn wir schon bei Fragen sind, stellt sich meistens auch die Frage, auf welche Toilette kann die Person jetzt gehen und welche Umkleide soll sie nutzen?
Prinzipiell sollte das eine Entscheidung sein, die du zusammen mit der Person besprichst.

Wichtig ist es, eine Lösung zu finden die zunächst die betroffene Person zufriedenstellt, aber auch für das Umfeld funktioniert.

Es ist also beispielsweise völlig in Ordnung, wenn ein trans* Mädchen (also z.B. früher Max, jetzt Marie) sich mit den anderen Mädchen umzieht und auch die Frauen-Toilette nutzt.
Sollte sich daran jemand stören: überlegt nochmal genau, um wen es hier gerade geht: es geht um ein Kind, eine*n Jugendliche*n. Du kennst diese Person wahrscheinlich sogar schon ein bisschen länger. Es hat sich nichts geändert außer der Name, das Pronomen und das die Person endlich so leben kann, wie es für sie richtig ist.

Was du also letztendlich mitnehmen solltest: akzeptiere, hör zu, informiere dich und sprich dich ab!

Wenn du mit ein paar Grundinfos im Hinterkopf, alle Schritte und Möglichkeiten mit deinem*r Spieler*in absprichst, wird dieser vermeintlich ungewisse Weg wesentlich leichter und angenehmer für alle Beteiligten! 

Solltet ihr dennoch Sorgen, Probleme oder weitere Fragen haben, könnt ihr euch gerne per Email an die Ansprechpartner im DHB wenden.

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