Die FIH hat bereits Ende letzten Jahres einige Änderungen für das Hallenhockey beschlossen. Da zu diesem Zeitpunkt jedoch die Saison in Deutschland bereits begonnen hatte, werden die entsprechenden Änderungen nun zum 1.November 2024 in Deutschland wirksam. Dabei handelt es sich in erster Linie um weitere Angleichungen zwischen Feld- und Hallenhockey (§13.5h und §13.6e) und um redaktionelle Änderungen.

Viel entscheidender für die neue Saison ist allerdings, dass im aktuellen Hallenbriefing eine tiefgreifende Änderung vorgenommen wurde, um die stationären Situationen in den Spielfeldecken weiter zu minimieren und noch schneller aufzulösen. Damit soll weiter das Ziel verfolgt werden, den Spielfluss im Hallenhockey und somit auch die Attraktivität weiter zu erhöhen. Auch wenn es sich hierbei nicht um eine offizielle „Regeländerung“ handelt, wollen wir die neue Auslegung im Rahmen dieser Veröffentlichung gerne vorstellen.

Im Detail handelt es sich um folgende Regeländerungen bzw. Streichungen:

§2.1 Jeder Mannschaft ist es erlaubt, maximal zwölf Spieler einzusetzen:
g) Die Spielzeit ist weder für Ein- noch Auswechslungen anzuhalten.
Dies gilt auch für Ein- und Auswechslungen eines Torwarts mit kompletter Schutzausrüstung, auch nicht im Falle einer Verletzung oder eines Spielausschlusses des Torwarts, bei dem ein Feldspieler die Schutzausrüstung anlegen möchte.

DHB: Zur Auswechslung eines Torwarts ist die Spielzeit nur dann anzuhalten, wenn er verletzt oder vom Spiel ausgeschlossen worden ist.
Soll ein jugendlicher Torwart zulässigerweise eingewechselt werden, müssen die Schiedsrichter die Spielzeit für eine entsprechende Zeitspanne anhalten, damit er die Torwartausrüstung unverzüglich anlegen kann.

§13.5 Eine Strafecke ist beendet, wenn:
Streichung: h) auf Bully entschieden worden ist.
In der Folge bedeutet dies, dass jede Bullyentscheidung während einer laufenden Strafecke (z.B. der Ball berührt nach einer Abwehr das Hallendach oder der Ball wird zwischen zwei am Boden liegenden Schlägern unverschuldet eingeklemmt, etc.) wegfällt und erneut auf Strafecke zu entscheiden ist.

§13.6 Bei einem Regelverstoß während der Durchführung einer Strafecke gilt Folgendes:
e) wenn ein angreifender Spieler den Schusskreis vor der Ausführung der Strafecke betritt, muss sich der Spieler, der die Strafecke hereingibt, an einen Ort begeben, der nicht weiter als 9,10m von der gegenüberliegenden Grundlinie entfernt ist: Die Strafecke wird wiederholt.

Änderungen im Briefing für Hallenhockey 2024/25:
Wie eingangs bereits erläutert, zeichnet sich die Attraktivität des Hallenhockeys insbesondere durch seine Spieldynamik und Schnelligkeit aus. Nichtsdestotrotz gibt es vor allem an den Banden und in den Spielfeldecken immer wieder Spielsituationen, in denen, bedingt durch die Inaktivität von allen Beteiligten, oft lange nichts passiert und das Spiel fast völlig zum Stillstand kommt. Aus diesem Grund wurde bereits in das Hallenbriefing 2023/24 aufgenommen, dass ballführende Spieler nicht eingeschlossen werden dürfen, sondern ihnen zumindest eine Spieloption ermöglicht werden muss.

Ab der kommenden Saison wird diese Regelung noch einmal angepasst, in dem der ballführende Spieler nun auch gezwungen wird den Ball durch diesen „freien Spielkorridor“ zu spielen, sofern ihm die Gegenspieler diesen bieten. In diesen Spielkorridor darf kein Gegenspieler eingreifen und einen gespielten Ball stoppen oder ablenken. Dabei ist allerdings wichtig zu erwähnen, dass der Spielkorridor nicht unbegrenzt gilt, sondern - bei Querbällen - in der Spielfeldmitte (der 7m-Punkt gilt dabei als Orientierungshilfe) endet, so dass dies auch klar für alle Spieler und Schiedsrichter erkennbar ist. Der Spielkorridor entlang der Banden hingegen, beträgt in Form eines Rückpasses maximal 5m. Danach dürfen alle Gegenspieler auch hier wieder eingreifen.

Entsprechendes Videomaterial und eine detaillierte Erläuterung finden sich zum besseren Verständnis in einem separaten Auszug des Briefings, welches unter nachstehendem Link zum Download bereitsteht:

https://my.hidrive.com/lnk/RUs858SuO (Zur Ansicht schreibgeschützt öffnen)

Mit sportlichen Grüßen

Christian Blasch
Schiedsrichter- und Regelausschuss (SRA)

Mönchengladbach, 09.10.2024